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Nahrungsmittel und Medikamente

Verträgt sich das?

Ob Koffein, Calcium oder Bitterstoffe aus der Grapefruit: Inhaltsstoffe aus Nahrungsmitteln können mit Arzneistoffen wechselwirken. Die wichtigsten Interaktionspartner im Überblick.
Laura Rudolph
03.05.2023  15:05 Uhr

Über die Induktion oder Hemmung von CYP-Enzymen können Inhaltsstoffe aus Lebensmitteln die Wirkspiegel von Arzneistoffen beeinflussen. Dies nahm die Landesapothekerkammer Hessen zum Anlass, auf die wichtigsten Interaktionspartner aus der Nahrung hinzuweisen. Sie empfiehlt, insbesondere bei neu verordneten Arzneimitteln in der Apotheke etwaige Wechselwirkungen abzuklären.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen führt die gleichzeitige Einnahme von Medikamenten mit Alkohol, die unabhängig vom Medikament gemieden werden sollte. Insbesondere gilt das aber für Sedativa oder Psychopharmaka. Eine gegenseitige Verstärkung des sedierenden Effekts kann zu lebensbedrohlichen Zuständen führen. Selbiges gilt für die Kombination von Alkohol und Paracetamol – dies kann die Leber stark schädigen.

Grapefruit als potenter Interaktionspartner

Auch die Grapefruit interagiert mit vielen Medikamenten. Sie enthält unter anderem das Flavonoid Naringenin und die Furanocumarine 6',7'-Dihydroxybergamottin und Bergamottin, die das Leberenzym CYP1A2 hemmen, das für den Metabolismus vieler Arzneistoffe verantwortlich ist. Durch den verlangsamten Abbau steigen die Wirkstoffspiegel von CYP1A2-Substraten an. Außerdem hemmt das in Grapefruit enthaltene Naringin CYP3A4 – das wichtigste Enzym des Arzneistoffmetabolismus.

Die Liste der betroffenen Wirkstoffe ist lang, darunter sind etwa einige Statine wie Simvastatin oder Atorvastatin und Calciumantagonisten wie Nifedipin, Felodipin, Nitrendipin oder Verapamil. Auch Immunsuppressiva wie Tacrolimus, östrogenhaltige orale Kontrazeptiva oder Phosphodiesterase-Hemmer wie Sildenafil, Vardenafil und Tadalafil können mit den Inhaltsstoffen aus der Grapefruit interagieren.

Koffein, Rauchen und CYP1A2

Koffein kann den Abbau von Arzneistoffen beeinträchtigen – oder Arzneistoffe den Koffeinmetabolismus, der vorwiegend über CYP1A2 erfolgt. So können starke CYP1A2-Inhibitoren bei ausgeprägtem Kaffeekonsum zu koffeinbedingte Nebenwirkungen wie gesteigerter Erregbarkeit, Schlaflosigkeit oder Magen-Darm-Beschwerden führen. Zahlreiche Arzneistoffe sind hier Interaktionspartner. Starke Effekte – bis hin zu einer fünffachen Erhöhung der Bioverfügbarkeit von CYP1A2-Substraten – haben etwa das Antibiotikum Ciprofloxacin sowie das Antidepressivum Fluvoxamin.

Tabakrauch ist über die enthaltenen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe in der Lage, CYP1A2 zu induzieren und dadurch den Abbau von CYP1A2-Substraten zu beschleunigen. Klinisch relevante Interaktionen können etwa ab zehn gerauchten Zigaretten pro Tag auftreten.

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