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Beethoven
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Verräterische Locken

Wer ein Haarbüschel verschenkt, offenbart potenziell intimste Geheimnisse. Denn das Haar speichert nicht nur Informationen zur Exposition mit toxischen Substanzen. In jedem Haar ist auch das komplette genetische Programm des Trägers abgelegt. Dies nutzten nun Forschende, um Ludwig van Beethoven anhand seiner berühmten Locken ins Erbgut zu schauen.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 06.04.2023  18:00 Uhr
Genealogische Untersuchung hält Überraschung bereit

Genealogische Untersuchung hält Überraschung bereit

Ein Ergebnis am Rande hält eine weitere Überraschung bereit: Heute in Belgien lebende männliche Verwandte Beethovens sind nicht Träger des erwarteten Y-Chromosoms. Das lässt nur den Schluss zu, dass es einen unerwarteten Bruch im Familienstammbaum Beethovens gegeben hat. Es muss also in Beethovens väterlicher Linie ein Kind aus einer außerehelichen Beziehung gegeben haben. Hinweise, dass Beethoven selbst ein sogenanntes Kuckuckskind gewesen sei, habe man aber nicht gefunden, so die Forscher.

Professor Dr. Maarten Larmuseau, Genetiker an der KU Leuven und Mitautor der Publikation, sagt dazu in einer Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig: »Durch die Kombination von DNA-Daten und Archivdokumenten konnten wir eine Diskrepanz zwischen Ludwig van Beethovens rechtlicher und biologischer Genealogie feststellen.«

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