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Phase-IIb-Studie

Verhütungsgel für Männer erfolgreich 

Es geht doch noch voran mit der hormonellen Verhütung für den Mann. Während die »Pille für den Mann« weiter auf sich warten lässt, hat ein hormonelles Gel zum Auftragen auf die Haut in einer Phase-IIb-Studie nun einen ersten Zwischenerfolg gezeigt.
Daniela Hüttemann
10.06.2024  18:00 Uhr

Das Gel enthält zwei Hormone: pro Dosis 74 mg Testosteron und 8 mg Segesteronacetat (auch Nestoron genannt). Letzteres ist ein synthetisches Gestagen, das bereits in den USA als Kontrazeptivum für Frauen (im Vaginalring Annovera™) zum Einsatz kommt. Es wirkt etwa 100-mal stärker als Progesteron.

Gemeinsam sollen die zwei Hormone die Spermienproduktion unterdrücken – und zwar schneller, als das bisherige Ansätze zur Injektion schaffen. Entwickelt wird das Mittel nicht von einer Pharmafirma, sondern dem Entwicklungsprogramm für Kontrazeptiva der staatlichen Gesundheitsbehörden National Institutes of Health (NIH).

An der Phase-IIb-Studie nahmen 222 Männer teil, die das Verhütungsgel einmal täglich auf die Schultern auftrugen. Vor der Behandlung und anschließend alle vier Wochen mussten die Teilnehmer Spermaproben abgeben, in denen die Anzahl an Samenzellen gemessen wurde. Als Schwelle für eine sichere Verhütung wurden eine Million oder weniger Spermien pro Milliliter Samen definiert. Normalerweise enthält ein Milliliter Samenflüssigkeit 15 bis 200 Millionen Spermien. Die Studienergebnisse wurden vergangene Woche beim Jahreskongress der Endocrine Society der USA in Boston vorgestellt.

Bei 86 Prozent der Studienteilnehmer war die Spermienzahl unter den entsprechenden Wert nach 15 Wochen Anwendung gesunken; im Durchschnitt sogar schon nach acht Wochen, heißt es in einer Pressemitteilung der Endocrine Society. Mit den experimentellen Verhütungsspritzen für Männer wurde dies bislang erst nach neun bis 15 Wochen erreicht. Eine schnellere Unterdrückung der Spermienfunktion könnte die Attraktivität und Akzeptanz dieses Verhütungsmittels erhöhen, vermutet Seniorforscherin Dr. Diana Blithe, die das Entwicklungsprogramm für Kontrazeptiva der NIH leitet.

Zwar unterdrücke auch die alleinige Testosteron-Gabe die Spermienproduktion, doch in Kombination mit Segesteronacetat gehe es bei niedrigeren Testosteron-Dosen schneller. Mit dem jetzt erprobten Gel sei der Testosteron-Spiegel bei den Probanden im physiologischen Bereich geblieben, um Nebenwirkungen zu vermeiden, bei normaler sexueller Funktion. Ein Proband berichtete gegenüber dem Nachrichtenportal »NBC News« lediglich von Akne auf dem Hautareal, auf dem das Gel aufgetragen wird.

Die Teilnehmer sollen das Gel nun weiter anwenden. Ergebnisse zur Wirksamkeit der Empfängnisverhütung, Sicherheit, Akzeptanz und auch Umkehrbarkeit der Kontrazeption nach Therapieende liegen noch nicht vor. Die teilnehmenden monogamen Paare haben sich einverstanden erklärt, das Gel als einziges Verhütungsmittel zu nutzen und über ein Jahr mindestens einmal monatlich ungeschützten Geschlechtsverkehr zu haben.

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