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Schleswig-Holstein

Verband will Inkasso-Leistungen für Kassen überprüfen

Seit 10 Jahren warten die Apotheken auf eine Honorarerhöhung – stattdessen wird jetzt gekürzt. Der Apothekerverband Schleswig-Holstein regt daher an, die zwangsweise zu leistenden, kostenlosen Aufgaben für die Krankenkassen, wie etwa den Einzug von Patientenzuzahlungen und Herstellerrabatten, zu überdenken.
Daniela Hüttemann
31.10.2022  10:30 Uhr

Ministerin: Honorarkürzung »unverhältnismäßig«

Auch die schleswig-holsteinische Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) hatte die Kürzung in einem öffentlichen Statement als »unverhältnismäßig« beschrieben. »Vorher war es zum Teil sehr schwierig, mit Politikern ins Gespräch zu kommen«, so Lund. Das habe sich durch den Streik geändert. »Wir werden das nutzen, um zu betonen, was wir derzeit alles kostenfrei machen, denn das wird sich ändern müssen.«

Apotheken sparen der GKV jährlich 17 Milliarden ein

Einige Zahlen nannte Vorstandsmitglied Christian Stolzenburg: Die Apotheken kosten die GKV zwar pro Jahr etwa 5,52 Milliarden Euro. Dafür helfen sie aber umgekehrt, dem System jährlich 17,38 Milliarden einzusparen:

-        5,1 Milliarden Euro Einsparungen durch die Umsetzung der Rabattverträge,

-        8,2 Milliarden Euro durch die Umsetzung der Festbeträge,

-        1,7 Milliarden (2021) Euro durch den Einzug der Herstellerrabatte (voraussichtlich 3 Milliarden im Jahr 2023), und das bei vollem Haftungsrisiko, falls ein Hersteller zahlungsunfähig wird,

-        2,2 Milliarden Euro durch Zuzahlungseinzug bei den Patienten,

-        sowie weitere 180 Millionen Euro durch Erfüllung der Importquote.

Im Prinzip seien all dies Dienstleistungen, für die die Apotheken eine Gebühr erhalten sollten. Das sei in anderen Branchen schließlich auch so. Die Apotheken wären aber genauso froh, wenn sie diese Inkasso-Aufgaben nicht mehr machen müssten, sondern die Krankenkassen sich selbst darüber kümmern müssten, meinte der Verbandsvorsitzende Lund.

Inkasso verweigern derzeit keine Option

Einfach verweigern geht jedoch nicht, da die Transaktionen größtenteils automatisch funktionieren und gesetzlich vorgeschrieben sind, so Geschäftsführer Zwenke, der zugleich Apotheker und Jurist ist. Zumindest das Ausfallrisiko wollen die Apotheken jedoch nicht länger tragen. »Geht ein großes Pharmaunternehmen wie Bayer pleite, würden auf einen Schlag alle Apotheken Deutschlands folgen«, prophezeite Zwenke.

Bei der Eintreibung der Zuzahlungen der Patienten für Medikamente komme hinzu, dass immer mehr Menschen bargeldlos bezahlen wollen – damit machen die Apotheken nicht nur kostenlos die Inkasso-Arbeit der Krankenkassen, sondern zahlen durch Kartengebühren sogar noch drauf, ergänzte Lund. »Das wird sich alles ändern müssen. Unsere Leistung muss wertgeschätzt und auch vergütet werden.«

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