Venen stärken und stützen |
Ab und zu mal die Füße hochzulegen – und nicht nur im Urlaub – kann müde und schwere Beine entlasten und die Venen unterstützen. / © Adobe Stock/greenpapillon
Nächtliche Wadenkrämpfe – viele Betroffene denken dabei zunächst an einen Magnesiummangel, zum Beispiel nach schweißtreibenden sportlichen Aktivitäten im Sommer, wenn vermehrt Flüssigkeit und Elektrolyte verloren gegangen sind und möglicherweise nicht ausreichend aufgefüllt wurden. Nächtliche Wadenkrämpfe können jedoch auch Anzeichen einer venösen Insuffizienz sein. Weitere Beschwerden: geschwollene Beine und Füße am Abend, ein Schweregefühl in den Beinen, aber auch Juckreiz und Schmerzen.
Als Ursachen kommen unter anderem eine Schwäche der Venenklappen und/oder eine unzureichend funktionierende Muskelpumpe infrage. In der Folge gelingt der venöse Rückstrom des Blutes aus den Beinen nur noch unvollständig; Blut staut sich in den unteren Extremitäten, der venöse Druck steigt. Zudem kommt es zu Entzündungsprozessen, zu einer Schädigung des Endothels und zu Ödemen.
Die chronisch-venöse Insuffizienz stellt eine der häufigsten Gefäßerkrankungen dar. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Eine familiäre Veranlagung, Adipositas und Bewegungsmangel, aber auch eine vorwiegend stehende oder sitzende Tätigkeit gehören zu den Risikofaktoren. Oft treten die Beschwerden auch während einer Schwangerschaft auf.
Eine konsequente Kompressionstherapie mit Kompressionsstrümpfen beziehungsweise Stützstrümpfen, Allgemeinmaßnahmen wie unter anderem eine Gewichtsabnahme, das Vermeiden von langem Stehen oder Sitzen sowie das Vermeiden von Wärmebelastungen bilden laut S2k-Leitlinie »Diagnostik und Therapie der Varikose« die Basis der Therapie einer chronisch-venösen Insuffizienz. Sie unterstützen den venösen Rückfluss von außen und wirken so Venenbeschwerden entgegen. Je früher im Verlauf der Erkrankung und je konsequenter die Anwendung, umso erfolgreicher können die Maßnahmen wirken. Sind bereits Stauungen, ausgeprägte Ödeme oder starke Hautveränderungen sichtbar, ist zum Arztbesuch zu raten.