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Handelsstreit

US-Zölle: Die Auswirkungen auf die Arzneimittelversorgung

Seit der US-Präsident Donald Trump gestern Abend Zölle in Höhe von 20 Prozent auf EU-Produkte angekündigt hat, gibt es besorgte Reaktionen aus Politik und Wirtschaft. Auch die Pharmabranche kann durch die Zölle unter Druck geraten.
Alexandra Amanatidou
dpa
03.04.2025  15:00 Uhr

Obwohl Medikamente von den neuen US-Zollpaket ausgenommen sind, sei es nicht ausgeschlossen, dass Zölle auf Pharmazeutika in einer weiteren Runde kommen könnten, sagte Claus Michelsen vom Verband forschender Arzneimittelhersteller (VFA) der dpa.

Die Zölle betreffen allerdings Vorprodukte wie sterile Schläuche, die in der Arzneiproduktion gebraucht würden. Im Ernstfall eines Handelskriegs könnten sich Vorprodukte stark verteuern oder zeitweise ganz fehlen, hatte Michelsen bereits vor Wochen gewarnt. »Damit würde die Arzneiproduktion in Deutschland unter Druck geraten mit Folgen für die Medikamentenversorgung und die Beschäftigten in der Pharmaproduktion.«

Pharmaindustrie befürchtet Engpässe und Abhängigkeit von den USA

Verbände und Pharmaunternehmen haben sich zu den angekündigten Zöllen der USA geäußert. Die Geschäftsführerin des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) Hessen, Sula Lockl, warnt vor den Folgen: »Wenn hier durch die Handelspolitik der USA Planungsunsicherheit entsteht, macht sich das mittel- bis langfristig bei Innovationen, Produkteinführungen und Investitionen bemerkbar. Auch Versorgungsengpässe können die Folge sein.«

Die ABDA fürchtet, dass sich US-Zölle negativ auf die Arzneiversorgung in Deutschland auswirken könnten. »Für die deutsche und europäische Pharmaindustrie ist die USA ein wichtiger Absatzmarkt. Wenn der durch erhöhte Zölle behindert wird, kann das dazu führen, dass die Produktion in Deutschland durch mangelnde Wirtschaftlichkeit eingeschränkt wird«, sagte Thomas Preis, ABDA-Präsident, der Funke-Mediengruppe. Die Lieferketten seien schon seit Jahren instabil, kontinuierlich fehlten rund 500 Arzneimittel.

Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, fordert, die Arzneimittelversorgung resilienter aufzustellen und »gegen eine zunehmend erratische US-Handelspolitik zu desensibilisieren«. Ein neues gesundheitspolitisches Mindset sei notwendig, um Arzneimittelproduktionen nach Europa zu holen und Abhängigkeiten zu reduzieren. »Will Europa in stabilere und resilientere Arzneimittelversorgung investieren oder die Milliarden in einen sinnlosen Handelskrieg mit den USA investieren?«, fragt die Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland.

Auch Produkte aus der Schweiz sollen laut Trump künftig mit einem Zollsatz von 31 Prozent belegt werden. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will die neue US-Zollpolitik und ihre möglichen Auswirkungen bewerten. »Wir setzen uns für eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Trump-Administration und dem US-Kongress ein, um sicherzustellen, dass die Entwicklung der nächsten Generation von Medikamenten und ein angemessener Zugang für Patienten gefördert werden«, erklärt das Unternehmen.

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