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Riechstörungen bei Covid-19

Ursache in der Nase oder im Gehirn?

Viele Patienten mit Coronavirus-Infektion klagen, dass ihr Geruchssinn gestört oder sogar verschwunden sei. Liegt eine Schädigung des Riechepithels in der Nase zugrunde oder eine Infektion des Gehirns? HNO-Ärzte informieren.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 29.04.2020  08:00 Uhr

Etwa 85 Prozent der an Covid-19 erkrankten Personen berichten über Riechstörungen, die von einem verminderten Geruchsvermögen (Hyposmie) bis zum kompletten Riechverlust (Anosmie) reichen können. Auch Fehlwahrnehmungen von Gerüchen (Riech-Halluzinationen) kommen vor.

Der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte hat dafür eine Erklärung. »Die vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen, dass der Riechverlust durch Covid-19 auf eine Schädigung des Riechepithels zurückzuführen ist«, konstatiert der Verbandspräsident Dr. Dirk Heinrich in einer Pressemeldung des HNO-Verbands. Damit könnten auch Riech-Halluzinationen erklärt werden. Für primär neurologische Ursachen der Hyposmie gebe es aktuell keine ausreichend belastbaren Hinweise, so Heinrich.

Die (patho-)physiologischen Zusammenhänge erklärt Privatdozent Dr. Jan Löhler, Direktor des Wissenschaftlichen Instituts für angewandte HNO-Heilkunde: Jeder Mensch habe etwa 30 Millionen Riechzellen, die sich auf einem etwa 5 Quadratzentimeter großen Bereich an den obersten Nasenmuscheln an der Schädelbasis befänden und sich andauernd erneuerten. Die Sinneszellen auf diesem Riechepithel treten an einem Ende über feine Sinneshaare mit der Außenwelt in Kontakt und haben am anderen Ende über einen langen dünnen Nervenfortsatz direkten Zugang zum Gehirn. »Zwischen den Rezeptorzellen und der Hirnrinde liegt der Bulbus olfactorius. Dieser vorgestülpte Teil des Gehirns ist die synaptische Schaltstelle der Geruchswahrnehmung. Die Informationsverarbeitung der Gerüche setzt sich im Gehirn fort«, so der HNO-Arzt.

Attacke auf das Riechepithel

Bei einer Covid-19-Infektion würden die Zellen des Riechepithels und des Bulbus olfactorius direkt vom Virus befallen und geschädigt. »Durch diesen Rezeptorausfall kommt es bei Covid-19-Patienten primär zu den beschriebenen Riechstörungen.« Zwar werde auch ein sekundärer Befall zentraler Anteile des Gehirns diskutiert. Jedoch sei die Schädigung des Riechepithels – wie bei anderen viralen Entzündungen der Nasenschleimhäute auch – für die Riechstörung hauptverantwortlich.

Auch das Auftreten von Riech-Halluzinationen lässt sich nach Ansicht der HNO-Ärzte so erklären. Bei allen natürlich vorkommenden Düften handle es sich um spezifische Substanzgemische mit charakteristischen Leitdüften. Wenn sich das geschädigte Riechepithel nur partiell regeneriert, kann es eventuell nur noch Anteile von komplexen Gerüchen aufnehmen und zur weiteren Verarbeitung an das Gehirn weiterleiten. Wenn nur noch als unangenehm bewertete Anteile eines komplexen Duftes wahrgenommen werden, werden früher angenehme Gerüche als ausgesprochen unangenehm empfunden .

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