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Polymedikation

Unverantwortlich oder angemessen?

Eine Polymedikation ist nicht per se unverantwortlich, birgt aber Risiken. Daher ist eine unangemessene Medikamentenhäufung zu vermeiden. Doch so paradox es klingt: Manche Patienten mit Polymedikation sind dennoch unterversorgt.
Brigitte M. Gensthaler
24.05.2022  11:00 Uhr

Deprescribing nur mit Strategie

Das Deprescribing ist ein systematischer, aufwendiger Prozess zur Identifizierung und zum Absetzen von Arzneimitteln, die potenziell größeren Schaden als Nutzen haben. Dies werde immer individuell abgewogen, betonte Jaehde und stellte Algorithmen zum Deprescribing vor. Bei der Überlegung zum Absetzen helfe zum Beispiel auch die Seite www.medstopper.com.

Für einige Arzneistoffgruppen, zum Beispiel Statine, Benzodiazepine oder Protonenpumpeninhibitoren (PPI), gebe es sogar eigene Leitlinien zum Deprescribing. Die US-amerikanische Fachgesellschaft American Gastroenterological Association hat kürzlich zehn Empfehlungen zum Umgang mit PPI veröffentlicht. Wichtig: Das Absetzen erfolgt hier nur bei fehlender Indikation, nicht aus Angst vor UAW. Der Patient ist auf den Säure-Rebound hinzuweisen. Man kann entweder ausschleichen oder absetzen. Eine zweimal tägliche Dosierung ist meist zu reduzieren, während ein PPI bei klarer Indikation und hohem Blutungsrisiko im Gastrointestinaltrakt nicht abgesetzt wird.

Diese Medikamente fehlen oft in der Verordnung

Die Medikationsanalyse Typ 2A bietet laut Jaehde einen integrierten Ansatz, auch zum Deprescribing. »Sie verbessert die Qualität der Medikation«, sagte der Klinische Pharmazeut und warf noch einen Blick auf eine angemessene Polymedikation, die nicht selten fehlt. »Eine Unterversorgung kommt gerade bei Menschen mit Polymedikation vor.«

Hier gebe es »Klassiker«, auf die man in der Apotheke achten sollte. Dazu gehört zum Beispiel: kein Laxans bei Opioidgabe, kein Betablocker nach Herzinfarkt, kein ACE-Hemmer und Betablocker bei Herzinsuffizienz, Osteoporose ohne Bisphosphonate oder Hypertonie ohne Antihypertensiva.

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