Ungleiche Gesundheitsversorgung in der EU nimmt zu |
Jennifer Evans |
16.01.2024 11:00 Uhr |
In Italien zeigte sich in den vergangenen Jahren ein etwas anderes Bild. Trotz öffentlicher Zuschüsse liegen die Gesundheitsausgaben, die aus eigener Tasche finanziert werden, deutlich über dem EU-Durchschnitt. Größtenteils geht es um Direktzahlungen für die ambulante fachärztliche Versorgung sowie Arzneimittel.
Die Kosten für die Gesundheitsversorgung sind in Lettland hoch, insbesondere für Medikamente. Laut EU-Bericht gaben 5,4 Prozent der Letten an, dass ihr Bedarf an medizinischer Versorgung im Jahr 2022 nicht gedeckt war. Dasselbe berichten die Rumänen mit Blick auf ihre Gesundheitsversorgung. Sie bemängeln neben den hohen Preisen auch die Entfernung zu den Anlaufstellen sowie die langen Wartezeiten. Im Vergleich zu anderen EU-Ländern deckt der Versicherungsschutz bei ambulanten Arzneimitteln und Zahnbehandlungen in Rumänien weniger ab.
Auf den begrenzten Zugang zu innovativen Arzneimitteln, insbesondere für die Krebsbehandlung, begegnete die Regierung in der Slowakei mit einer Gesetzesänderung. Seitdem bekommen Patienten mehr Arzneimittel erstattet, was aber gleichzeitig zusätzlichen Druck auf die öffentlichen Haushalte bedeutet.
Neben den Ungleichheiten im Arzneimittelmarkt kommt die EU-Kommission in ihrer Analyse auch zu dem Schluss, dass vielen Mitgliedstaaten das Personal fehlt, das sich um Menschen mit Erkrankungen der psychischen Gesundheit kümmert. Außerdem wird es demnach in Zukunft erforderlich sein, noch stärker sektorenübergreifend zu arbeiten, um die mangelnde Balance in ganz Europa besser abzufedern.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.