Ungeimpfter Junge stirbt an Diphtherie |
Die Wahrscheinlichkeit für Diphtherie-Erkrankte, an der Krankheit zu sterben, liegt nach Angaben des RKI bei fünf bis zehn Prozent, deutlich höher liegt sie bei Kindern unter fünf und bei Erwachsenen über 40 Jahren. »Diphtherie-Todesfälle sind in Deutschland sehr selten«, teilte das RKI mit. 2025 sei dem RKI ein Todesfall aufgrund einer respiratorischen Diphtherie mit dem Erreger Corynebacterium diphtheriae bei einer erwachsenen Person übermittelt worden, hieß es. Die Person sei bereits Ende 2024 gestorben.
Ein weiterer Todesfall durch eine respiratorische Diphtherie sei 2024 übermittelt worden, für 2023 sei es einer durch Hautdiphtherie gewesen. Für 2022 wird ein Diphtherie-Todesfall im Infektionsepidemiologischen Jahrbuch aufgeführt. »Dabei handelt es sich um eine 80-jährige Frau mit Hautdiphtherie.« Vor 2022 wurde jahrelang kein Diphtherie-Todesfall bekannt.
Angesichts des aktuellen Todesfalls informiert die ABDA über die Bereithaltung von Diphtherie-Antitoxin-Präparaten. Sie lagern in den Notfalldepots der Landesapothekerkammern. Jede öffentliche Apotheke und Krankenhausapotheke kann bei Bedarf auf die Arzneimittel in diesen Depots zurückgreifen. »Die Beschaffung dieser speziellen und sehr selten benötigten Antidota wurde in den letzten Jahren zunehmend schwieriger, da sie innerhalb Europas häufig nicht mehr produziert werden«, informiert die ABDA. Im Falle von Diphtherie-Antitoxin stünden indische Präparate und aktuell ein Präparat aus Brasilien zur Verfügung, die importiert werden müssen. Die Notfalldepots bevorraten sich entsprechend der Verfügbarkeit. »Da es in der Vergangenheit immer mal wieder lokal begrenzt zu einer größeren Zahl von Erkrankungsfällen kam, beispielsweise unter ungeimpften Geflüchteten, stieg der Bedarf an Diphtherie-Antitoxin«, so Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Bundesapothekerkammer. Durch die Nachbestellung auf dem Importweg bedarf es einer gewissen Zeit, entnommene Vorräte in den Depots wieder aufzufüllen. Wir sind dazu mit dem PEI und dem BMG im regelmäßigen Austausch. Uns ist nicht bekannt, dass benötigtes Diphtherie-Antitoxin bei akutem Bedarf nicht zur Verfügung gestellt werden konnte.« Die Dosierung hänge vom Patienten und der Schwere der Erkrankung ab.