Umstellung oft nicht reibungslos |
Annette Rößler |
09.07.2025 15:14 Uhr |
Liegt der beobachtete Anstieg unerwünschter Ereignisse infolge des Switches an den unterschiedlichen Wirkstoffen, am geänderten Device oder hat er andere Gründe? Vermutlich von allem ein bisschen, schreiben die Autoren in der Diskussion ihrer Ergebnisse. Anders als beispielsweise in Europa sei die Anwendung von Pulverinhalatoren in den USA bislang nur wenig verbreitet. Die fehlende Vertrautheit der Patienten mit dem neuen Device könnte negative Erwartungen bezüglich der Wirksamkeit geweckt haben. Zumindest bei älteren Patienten bestehe zudem die Möglichkeit, dass sie nicht genügend stark einatmen konnten, um den Pulverinhalator korrekt zu bedienen.
Die Studie zeige, wie schwierig es ist, die verschiedenen Interessen rund um eine Inhalativa-Therapie – Krankheitskontrolle, Therapiekosten und Umweltschutz – in Einklang zu bringen. Sie weise darauf hin, dass die gestiegene Inanspruchnahme des Gesundheitssystems die Einsparungen von klimaschädlichen Treibgasen bei der Dauertherapie geschmälert habe. Insgesamt sei die geänderte Empfehlung der VHA zu reevaluieren.
Auch aus deutscher Sicht hält die Studie Lehren bereit. Sie bestätigt einerseits, dass eine Umstellung von Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen auf eine andere Wirkstoffkombination und eine andere Darreichungsform möglich ist, ohne dass sich die Sterblichkeit erhöht. Andererseits verdeutlicht die Untersuchung, dass ein solcher Switch nicht ohne eine intensive Beratung des Patienten vollzogen werden darf. Diese sollte nach Möglichkeit im Rahmen der pharmazeutischen Dienstleistung »Inhalativa-Schulung« in der Apotheke erfolgen.