Pharmazeutische Zeitung online
OTC-Konkurrenzanalyse 2019

Umsatz in Offizinen steigt, Absatz ist rückläufig

Der Trend hält an: Hierzulande gibt es immer weniger Offizinen und dafür mehr Drogeriemärkte. Wie sich die Umsatz- und Absatzzahlen von OTC- und Nichtarzneimitteln bei Offizinen, Versandhandel, Drogeriemärkten sowie beim Lebensmittel-Einzelhandel im Jahr 2019 entwickelt haben, hat nun die ABDA ausgewertet.
Jennifer Evans
20.05.2020  16:04 Uhr

In Offizinapotheken ist der Umsatz mit OTC-Arzneimitteln und Nichtarzneimitteln im Jahr 2019 um etwa 220 Millionen Euro (knapp 2 Prozent) auf circa 11.500 Millionen Euro leicht angestiegen. Dazu beigetragen haben insbesondere Präparate des respiratorischen Systems, des alimentären Systems und des Stoffwechsels. Mit einem Minus von knapp 8 Millionen Packungen auf etwa 970 Millionen Packungen war der Absatz in den Vor-Ort-Apotheken hingegen leicht rückläufig. Grund dafür ist nach Angaben der ABDA, dass im vergangenen Jahr weniger Produkte aus dem Bereich Muskel- und Skelettsystem über den HV-Tisch gegangen sind. Der Umsatz im Bereich der Nichtarzneimittel entwickelte sich wiederum vor allem bei Dermatologika und Diagnostika positiv. Aber auch hierbei ist der Absatz gegenüber dem Vorjahr  zurückgegangen.

Im Versandhandel ist im Jahr 2019 sowohl der Umsatz um ungefähr 110 Millionen Euro (knapp 5 Prozent) als auch der Absatz um 5 Millionen Packungen im Bereich der OTC- und Nichtarzneimittel erneut angestiegen. Das prozentuale Umsatzwachstum von 5 Prozent fiel allerdings laut Analyse gegenüber den Vorjahren geringer aus. Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich in der prozentualen Entwicklung des Absatzes mit einem Plus von etwa 3 Prozent. Im Wesentlichen haben dieselben Produktgruppen wie in den Offizinen zu der guten Entwicklung geführt.

Auch die Drogeriemärkte und der Lebensmittel-Einzelhandel verzeichneten gegenüber 2018 ein Umsatz- und Absatzwachstum. Mit 4 Millionen Euro legten die Drogeriemärkte beim Umsatz mit Nichtarzneimitteln zu. Und auch der Absatz ist in diesem Bereich um 2 Millionen Packungen gestiegen. Bei den OTC-Arzneimitteln war das Umsatzplus im Drogeriemarkt mit 1 Millionen Euro relativ stabil. Der Absatz entwickelte sich mit 1 Millionen Packungen ebenfalls leicht positiv. Im Vergleich ist der Zuwachs bei den OTC-Präparaten im Lebensmittel-Einzelhandel mit 2 Millionen Euro etwas höher. Zugleich sind dort 1 Millionen Packungen mehr abgesetzt worden als noch 2018.

Weniger Apotheken, mehr Drogeriemärkte

Wie bereits in den Vorjahren war laut ABDA  auch 2019 zu beobachten, dass es immer weniger Apotheken aber dafür mehr Drogeriemärkte in Deutschland gibt. Während die Zahl der Offizinen im vergangenen Jahr um 348 gesunken ist, stieg gleichzeitig die Anzahl der Drogeriemärkte um 141. Ein Trend der demnach bereits seit 2014 anhält. Insgesamt gab es Ende 2019 in Deutschland 19.075 öffentliche Apotheken (inklusive Filialapotheken), 2.920 davon mit Versandhandelserlaubnis. Die Zahl der Drogeriemärkte hierzulande liegt demnach bei 4.855 und Lebensmittelgeschäfte gibt es 37.551. Bei Letzteren entspricht das einem Minus von 146 gegenüber dem Vorjahr.

Die Auswertungen zeigen außerdem, dass es im vergangenen Jahr im OTC-Arzneimittelmarkt erneut zu einer leichten Verschiebung der Marktanteile zugunsten des Versandhandels gekommen ist. Der Marktanteil habe im Versandhandel 16,2 Prozent am Gesamtumsatz von etwa 7 Milliarden Euro betragen und im Absatz 15,2 Prozent an rund 770 Millionen Packungen, heißt es. Parallel hätten die Offizinapotheken beim Umsatz 0,3 Prozent und beim Absatz 0,4 Prozentpunkte an die anderen Vertriebskanäle verloren. Die Marktanteile im Lebensmittel-Einzelhandel und den Drogerien am Gesamtumsatz waren identisch zum Vorjahreszeitraum. Dasselbe gilt für die Marktanteile am Gesamtabsatz mit 3,2 Prozent beziehungsweise 2,4 Prozent.

Die durchschnittlichen Packungspreise im OTC-Arzneimittelmarkt sind 2019 in den Apotheken von 9,30 Euro auf 9,50 Euro angestiegen und im Versandhandel von 9,60 Euro auf 9,80 Euro. Dagegen waren sie in den Drogerien und im Lebensmittel-Einzelhandel leicht rückläufig und liegen nun bei 3,60 Euro beziehungsweise 2,80 Euro. Im Versandhandel war der durchschnittliche Packungspreis laut Analyse vergleichsweise am höchsten, was in erster Linie an der verstärkten Abgabe von Großpackungen und teuren Präparaten liegt. Online sind demnach vor allem mittlere und große Packungen gefragt.

Welche Präparateklassen haben am meisten zugelegt?

Insulinzubehör war laut Analyse mit rund 110 Prozent die wachstumsstärkste Präparateklasse in der Apotheke vor Ort im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Umsatzvolumen von 130 Millionen Euro. Bereits im Vorjahr hatte es in diesem Bereich einen Umsatzzuwachs von 12 Prozent gegeben. Darüber hinaus entwickelte sich der Umsatz bei Tonika und Aufbaupräparaten (plus 20 Prozent) sowie Vitaminen A/D (plus 18 Prozent) deutlich positiv. Andere Magentherapeutika mussten hingegen eine stark rückläufige Entwicklung von fast 70 Prozent hinnehmen. Im Versandhandel punkteten vor allem die Präparate zur Raucherentwöhnung mit einem Plus von 26 Prozent, Diabetestests verloren hingegen etwas mehr als 40 Prozent. Im Drogeriemarkt führten die topischen Virustatika mit einem Umsatzanstieg von 102 Prozent, dicht gefolgt von Präparaten für trockene Augen mit 93 Prozent. Im Lebensmittel-Einzelhandel gewannen gegenüber 2018 vor allem die Antitussiva mit 55 Prozent.

Für die OTC-Konkurrenzanalyse 2019 wertete die ABDA sowohl Kassenrezepte, Privatrezepte als auch Selbstmedikation aus. In die Auswertung auf Basis von Zahlen des Marktforschungsinstituts Insight Health eingeflossen sind 52.701 freiverkäufliche rezeptfreie Arzneimittel, von denen 17.782 apothekenpflichtig und 34.919 frei verkäuflich sind (Stand: 20. April 2020). Tierarzneimittel und der Veterinärbedarf sind nicht berücksichtigt worden.

Die Bundesvereinigung weist darauf hin, dass unter anderem aufgrund der kontinuierlichen Umstrukturierung der Insight Health Datenbank Abweichungen zu Vorjahresberichten auftreten können.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa