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Passive Immunisierung

Ultrapotenter Antikörper gegen das Zikavirus

Eine Infektion mit dem Zikavirus während der Schwangerschaft stellt für das ungeborene Kind eine große Gefahr dar. Denn bei bis zu 14 Prozent der Säuglinge, die von infizierten Müttern geboren werden, verursacht die Infektion neurologische Entwicklungsstörungen. Ein Schutz durch eine passive Immunisierung mit einem Antikörper könnte dieses Problem lindern.
Theo Dingermann
22.11.2022  12:55 Uhr

Wichtig für die Wirkung ist ein IgM-Isotyp

Dass ein IgM-Antikörper diese herausragenden Bindungseigenschaften zeigte, überraschte die Forschenden. Denn IgM-Antikörper bilden typischerweise einen schwächeren, weniger ausgereiften Antikörpertyp, der früh in einer Infektion produziert wird. Anders als der klassische, bivalente IgG-Typ, der fast drei Viertel aller Antikörper im Serum repräsentiert, sind IgM-Antikörper, die nur 10 Prozent des Antikörper-Repertoires ausmachen, durch eine fünfgliedrige Struktur charakterisiert. Durch diese fünfgliedrige Struktur sind sie in der Lage, zehn Antigene gleichzeitig zu binden.

Und genau diese Eigenschaft scheint in diesem Fall ausschlaggebend zu sein. Tatsächlich konnten die Forschenden nachweisen, dass sich mehrere Arme des Antikörper-Pentamers gleichzeitig an einen Viruspartikel heften. So legen diese Ergebnisse nahe, dass IgM-Antikörper besonders wirksam zum Schutz vor dem Zikavirus und möglicherweise auch gegen andere Viren sein könnten, spekulieren die Autoren.

Um den Antikörper zu einer Therapie zu entwickeln, planen die Forschenden um Sing nun, in zusätzlichen präklinischen Modellen zu testen, ob DH1017.IgM sicher ist und wie wirksam dieser Antikörper die Übertragung auf einen Fetus verhindern kann.

DH1017.IgM als großer Hoffnungsträger

Zumindest ist DH1017.IgM ein möglicher Kandidat, die Lücke zu schließen, die sich durch das Fehlen einer Impfung besonders zum Schutz von Schwangeren auftut, unterstreicht auch Professorin Dr. Sallie Permar von der Weill Cornell Medicine in New York City und eine der Seniorautorinnen der Publikation.

In einem Beitrag im News-Portal »Genetic Engineering & Biotechnology News (GEN)« erinnert sie daran, wie Schwangere von den Covid-19-Impfstoffstudien ausgeschlossen wurden, und betont, dass diese gerade dann in Untersuchungen mit einbezogen werden müssen, wenn es um neue präventive oder therapeutische Behandlungen für Zika geht. »Schwangere sind genau die Bevölkerungsgruppe, die Impfstoffe oder Immuntherapien gegen Zika benötigt«, sagt sie. 

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