Ukrainische Ärzte sollen schneller praktizieren können |
Der Gesundheitsminister von Niedersachsen, Andreas Philippi (SPD), nahm hingegen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (ebenfalls SPD) in die Verantwortung. »Wir appellieren an den Bundesgesundheitsminister, die Bundesärzteordnung und Approbationsordnung so zu ändern, dass Anerkennungsverfahren digital, standardisiert und somit deutlich schneller erfolgen«, sagte er der Zeitung.
Deutschland könne es sich nicht leisten, Ärztinnen und Ärzten aus dem Ausland bürokratische Steine in den Weg zu legen. Eine ähnliche Empfehlung hatte auch der Bundesrat Anfang Juli ausgesprochen.
Lauterbach wies die Kritik auf der Plattform X zurück. »Leider ist es so, dass viele Länder sowohl zu wenige Deutsche ausbilden als auch zu wenige Ausländer zulassen«, schrieb er. Das Thema sei aber Teil der Gesundheitsreformen im Herbst und schließe auch die Anerkennung ausländischer Pflegekräfte ein.
Um den Abbau von bürokratischen Hürden ging es dem Bundesminister auch bei der geplanten Apotheken-Reform (ApoRG). Wohl um zu umgehen, dass das Gesetz im Bundesrat zustimmungspflichtig wird, hatte der Bundesgesundheitsminister den entsprechenden Kabinettsentwurf kürzlich noch einmal überarbeitet.
Demnach soll die Regelung für ausländische Fachkräfte gestrichen werden. Ursprünglich sollten adäquate Anerkennungsmöglichkeiten für Fachkräfte ermöglicht werden, die ohne abgeschlossenes Pharmaziestudium nach Deutschland kommen und aufgrund von Konflikten im Ausbildungsstaat ihre Ausbildung nicht abschließen konnten. Diesen Fachkräften sollte die Aufnahme apothekerlicher Tätigkeiten ermöglicht werden.