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Ribociclib-Nutzenbewertung

Überlebensvorteile, aber auch Nebenwirkungen

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat eine neue Nutzenbewertung des Kinasehemmers Ribociclib (Kisqali®) abgeschlossen. Zwar gibt es einige Vorteile, aber auch Nebenwirkungen für Brustkrebspatientinnen. Insgesamt sieht das IQWiG keinen Zusatznutzen.
Daniela Hüttemann
18.04.2019  13:44 Uhr

Ribociclib (Kisqali® von Novartis) ist ein Inhibitor der Cyclin-abhängigen Kinasen 4 und 6, der den Zellzyklus von Brustkrebszellen zu stoppen vermag. 2017 auf den Markt gekommen, war der Kinasehemmer zunächst nur zur Behandlung von postmenopausalen Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem Mammakarzinom in Kombination mit einem Aromatasehemmer zugelassen. Inzwischen wurde das Indikationsgebiet ausgeweitet. Nun dürfen auch Frauen vor und während der Wechseljahre mit Ribociclib behandelt werden. Der Arzneistoff darf nicht mehr nur initial, sondern auch als Folgetherapie eingesetzt werden, auch in Kombination mit Fulvestrant. Daher hatte der Gemeinsame Bundesausschuss eine neuen Nutzenbewertung angeordnet.

In der ersten Bewertung hatte das IQWiG hinsichtlich der Wirkung keinen Vorteil festgestellt. Da eine Therapie mit Ribociclib zudem starke Nebenwirkungen haben kann, war das Institut damals zu dem Urteil gekommen, dass Ribociclib plus Aromatasehemmer gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie sogar einen geringeren Nutzen, also einen Nachteil hat.

Viel besser sieht es nun für die Indikationserweiterungen nicht aus. Für bestimmte Patientinnen habe sich zwar ein Vorteil beim Gesamtüberleben gezeigt, teilte das IQWiG diese Woche mit. In der Endpunkt-Kategorie Mortalität gebe es einen Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen. »Wenn man die Daten nur für jeweils eine der Fragestellungen auswertet, ist dieser Überlebensvorteil statistisch nicht signifikant«, so der stellvertretende Institutsleiter Privatdozent Dr. Stefan Lange. »Es erschien uns aber sachgerecht, die Daten der beiden relevanten Patientinnengruppen, die an der Studie MONALEESA-3 teilnahmen, in dieser Frage gemeinsam zu betrachten. Dann ist die Signifikanzgrenze erreicht.«

Mit Ribociclib behandelte Frauen entwickelten aber wesentlich öfter schwere Erkrankungen des Bluts und des Lymphsystems als die Studienteilnehmerinnen im Vergleichsarm. Die Patientinnen litten öfter unter Neutropenien. »Diese Nachteile wiegen so schwer, dass sie den Anhaltspunkt für einen Überlebensvorteil letztlich aufwiegen«, schreibt das IQWiG. 

Ein Zusatznutzen sei für keine der Fragestellungen bei Frauen nach der Menopause belegt. Für Frauen vor und während der Menopause habe der Hersteller nur für eine Teilgruppe von vorbehandelten Frauen relevante Daten vorgelegt. Für diese sei sogar weiterhin von einem gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie geringeren Nutzen auszugehen.

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