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Metastasierter Brustkrebs

Tucatinib verlängert Überleben

Für Männer und Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs gibt es eine neue Option: Mit Tucatinib kam im März ein weiterer Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) des HER2-Rezeptors auf den Markt. Eingesetzt in einer Kombitherapie verlängert er das progressionsfreie Überleben. 
Brigitte M. Gensthaler
03.04.2021  08:00 Uhr

Angriff im Zellinneren

Tucatinib hemmt reversibel und selektiv die intrazelluläre Tyrosinkinase-Domäne des HER2-Rezeptors. In Tests zur zellulären Signalübertragung war der TKI mehr als 1000-fach selektiver für die Kinase-Domäne von HER2 als für den epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor EGFR.

In vitro hemmt Tucatinib die Phosphorylierung von HER2 und HER3, was die nachgelagerte Signalübertragung in der Zelle und die Zellproliferation stoppt. In der Folge stirbt die Tumorzelle ab. In vivo hemmt Tucatinib das Wachstum der HER2-gesteuerten Tumorzellen, wobei die Kombination mit Trastuzumab stärker gegen den Tumor wirkt als jedes der Arzneimittel allein.

Besser wirksam in Kombination

Wirksamkeit und Sicherheit von Tucatinib in Kombination mit Trastuzumab und Capecitabin wurden in einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie geprüft, die im Februar 2020 im New England Journal of Medicine publiziert wurde (HER2CLIMB, DOI: 10.1056/NEJMoa1914609). Alle 612 Patienten – überwiegend Frauen – litten an einem metastasierten HER2-positiven Brustkrebs mit oder ohne Hirnmetastasen und waren stark vorbehandelt. Primärer Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS) bei den ersten 480 randomisierten Patienten. Die sekundären Endpunkte umfassten das Gesamtüberleben (OS), das PFS bei Patienten mit Hirnmetastasen sowie die objektive Ansprechrate in der Gesamtpopulation.

Die Patienten erhielten (im Verhältnis 2:1) randomisiert Tucatinib oder Placebo, jeweils kombiniert mit Trastuzumab und Capecitabin. Nach einem Jahr hatten 33,1 Prozent der Teilnehmer unter der Dreifachkombi ein PFS, aber nur 12,3 Prozent in der Gruppe mit Placebo. Das mediane PFS stieg unter der Tucatinib-Kombination von 5,6 auf 7,8 Monate und das mediane OS von 17,4 auf 21,9 Monate. Nach zwei Jahren lebten noch 44,9 Prozent der Patienten in der Tucatinib-Gruppe (versus 26,6 Prozent).

Auch Patienten mit Hirnmetastasen profitierten deutlich von dem neuen Wirkstoff. Nach einem Jahr hatten 24,9 Prozent ein PFS, aber keiner in der Gruppe mit Placebo. Das mediane PFS wurde durch die Gabe des TKI von 5,4 auf 7,6 Monate verlängert.

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