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Ärzte ohne Grenzen

Tuberkulose-Mittel soll billiger werden

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) appelliert an den Pharmakonzern Johnson & Johnson, den Preis für sein Medikament Sirturo® mit dem Wirkstoff Bedaquilin deutlich zu senken. Ziel ist es, mehr Menschen als bisher gegen resistente Formen der Tuberkulose behandeln zu können.
Christina Müller
11.10.2019  10:00 Uhr

Ärzte ohne Grenzen fordert, die Kosten für eine Therapie mit Bedaquilin auf maximal 1 US-Dollar je Patient pro Tag zu drücken, damit mehr Menschen eine Behandlung mit dem Präparat zuteilwird. Der Hersteller »verlangt jedoch so hohe Preise, dass viele Menschen, die die Therapie mit Bedaquilin bräuchten, diese nicht erhalten«, kritisiert MSF. Dieser Zustand sei auch deswegen untragbar, weil große Summen öffentlicher und gemeinnütziger Gelder in die Entwicklung des Arzneistoffs geflossen seien. »Auch an Studien zur Anwendung des Medikaments hatten öffentlich finanzierte Forschungseinrichtungen, Gesundheitsministerien und nichtstaatliche Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen einen entscheidenden Anteil.«

In vielen Ländern halte allein Johnson & Johnson (J&J), dessen Pharmasparte weitgehend unter dem Namen Janssen firmiert, das Patent an Bedaquilin, teilt die Hilfsorganisation mit. »Der niedrigste Preis, zu dem J&J das Medikament derzeit verkauft, liegt bei 2 US-Dollar pro Tag je Patient. Dies entspricht Kosten von fast 1.200 US-Dollar für die 20-monatige Behandlung, die viele Patienten benötigen.« Vielerorts liege der Preis sogar weit höher. Das hindere viele besonders stark von Tuberkulose betroffene Länder daran, ihre Behandlungsprogramme auszuweiten.

»Der Preis von Bedaquilin sollte widerspiegeln, dass die Allgemeinheit die Entwicklung dieses wichtigen Medikaments wesentlich mitfinanziert hat«, sagt Marco Alves von Ärzte ohne Grenzen. »Und die Bundesregierung sollte künftig sicherstellen, dass ihre öffentliche Forschungsförderung klar formulierte Bedingungen enthält, damit öffentlich Finanziertes letzten Endes auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist.«

Bedaquilin ist laut MSF eins von drei neuen Tuberkulose-Medikamenten, die in den vergangenen 50 Jahren auf den Markt kamen. Die älteren Therapien sind langwierig, schmerzhaft und oft mit schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Psychosen und Hörverlust verbunden. Dementsprechend schlecht ist häufig die Compliance, was die Bildung von Resistenzen begünstigt. Die Heilungschancen liegen nach Angaben der Ärzte-Organisation bei 55 Prozent für resistente und 34 Prozent für extrem resistente Tuberkulose-Erreger. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfehle Bedaquilin seit einem Jahr als Hauptbestandteil neuer, rein oral zu verabreichender Therapien.

 

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