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Cefiderocol

Trojanisches Pferd gegen gramnegative Bakterien

Das Antibiotikum Cefiderocol hat die Zulassung zur Behandlung von Infektionen durch aerobe gramnegative Erreger erhalten, sofern nur begrenzte Therapieoptionen verfügbar sind. Das Cephalosporin trickst mit einem speziellen Wirkmechanismus Resistenzmechanismen aus.
AutorKontaktKerstin A. Gräfe
Datum 14.05.2020  15:42 Uhr

Gramnegative Bakterien haben inzwischen verschiedene Resistenzmechanismen entwickelt, um sich dem Angriff von Cephalosporinen zu entziehen. So bauen sie das Antibiotikum beispielsweise mittels Betalactamasen ab oder befördern es mit Effluxtransportern wieder aus der Bakterienzelle raus. Neuartigen Therapieoptionen, die diese Resistenzmechanismen umgehen, kommt daher angesichts der weltweiten Zunahme Carbapenem-resistenter gramnegativer Bakterien eine besondere Rolle zu.

Cefiderocol (Fetcroja®, Shionogi) wirkt bakterizid, indem es die Peptidoglykansynthese und somit die Bildung der bakteriellen Zellwand inhibiert. Das neuartige an dem Antibiotikum ist der Mechanismus, über den es in die Bakterienzelle gelangt. Es enthält als Strukturelement ein sogenanntes Siderophor, einen Eisen-komplexierenden Strukturteil. Dieser wird unter anderem von aeroben Bakterien als »Eisenfang« in das umgebende Milieu abgegeben und nach Komplexierung von Eisen-Ionen wieder in die Bakterienzelle aufgenommen.

Diesen Mechanismus nutzt Cefiderocol: Über das Struktur-eigene Siderophor bindet es Eisen-Ionen und wird ähnlich dem Trojanischen Pferd über ein aktives Fe3+-Transportsystem der Zellwand  in die Bakterienzelle aufgenommen. Dadurch soll es gängige Resistenzmechanismen umgehen. Zudem gelangt das neuartige Antibiotikum auch durch passive Diffusion in die Zelle.

Cefiderocol besitzt eine breites antimikrobielles Spektrum in vitro gegen gramnegative Erreger. Unter anderem ist es wirksam gegen Carbapenem-resistente Stämme von Acinetobacter baumannii, Pseudomonas aeruginosa und Enterobacteriaceae.

Fetcroja kommt als Konzentrat mit 1 g Wirkstoff zu Herstellung einer intravenösen Infusion auf den Markt. Eingesetzt werden darf es ausschließlich bei Erwachsenen zur Behandlung von Infektionen durch aerobe gramnegative Bakterien mit eingeschränkten Behandlungsmöglichkeiten. Basis der Zulassung bilden unter anderem die drei klinischen Studien APEKS-cUTI, APEKS-NP und CREDIBLE-CR. Sie belegen die Wirksamkeit von Cefiderocol bei verschiedenen Infektionen wie komplizierten Harnwegsinfekten, im Krankenhaus erworbenen Lungenentzündungen, beatmungsassoziierten Pneumonien und Sepsis. Als häufigste Nebenwirkungen traten Reaktionen an der Infusionsstelle, Diarrhö, Übelkeit und Erbrechen sowie Husten auf.

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