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Arthrose

Topische Arzneimittel gute Wahl bei  Schmerzen

Bei Arthroseschmerzen ist ein Therapieversuch mit analgetischen Gelen oder Pflastern gut begründbar. Wirksamkeit und Sicherheit wurden in Metaanalysen positiv bewertet.
Daniela Hüttemann
17.08.2020  13:00 Uhr

Aktuell empfehlen verschiedene nationale und internationale Leitlinien eine topische Anwendung von nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac oder Ketoprofen als eine frühe Option zur Schmerztherapie bei Arthrose. Diese Empfehlung ist angesichts neuerer Metaanalysen gut begründbar, heißt es in einer Online-Vorabveröffentlichung in »Arzneiverordnung in der Praxis«, herausgegeben von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ). In der Rubrik »Arzneimittel – kritisch betrachtet« fasst Professor Dr. Jürgen Steinmeyer, Pharmakologe und Forschungsleiter des Labors für Experimentelle Orthopädie des Universitätsklinikums Gießen, die Studienlage zusammen.

Steinmeyer zitiert einen Review mit 43 Studien aus dem »British Journal of Sports Medicine« aus dem Jahr 2018, wonach durch Diclofenac-Pflaster der beste schmerzlindernde Effekt erzielt werden konnte, gefolgt Gelen mit Ibuprofen, Piroxicam, Diclofenac und Ketoprofen. Die stärkste funktionsverbessernde Wirkung hatte Piroxicam (DOI: 10.1136/bjsports-2017-098043). Bereits 2017 waren Forscher bei einem Überblick aller Cochrane-Reviews zu topischen Analgetika bei akuten und chronischen Schmerzen zu dem Schluss gekommen, dass es gute Evidenz für topische Diclofenac- und Ketoprofen-Arzneimittel bei akuten Schmerzen gebe, es allerdings auf die genaue Formulierung der einzelnen Präparate ankomme. Bei chronischen Schmerzen in Händen und Schmerzen durch Arthrose sei die Wirksamkeit nach sechs bis zwölf Wochen jedoch als begrenzt einzustufen (DOI: 10.1002/14651858.CD008609.pub2).

Für einen Therapieversuch spricht die gute Datenlage zur Sicherheit. Systemische Nebenwirkungen treten laut einem Review aus dem April 2019 in »Drugs Aging« nach topischer NSAR-Anwendung nicht häufiger auf als unter Placebo (DOI: 10.1007/s40266-019-00661-0). Lokale unerwünschte Wirkungen äußern sich vor allem als Hautirritationen wie Trockenheit, Kontaktdermatitis, Juckreiz und unter Ketoprofen selten auch als Photodermatitis. Die Dauer der eingeschlossenen Studien betrug allerdings maximal zwölf Wochen, sodass keine Aussagen zur Langzeitsicherheit daraus ableitbar sind. 

In Übereinstimmung mit diesen Metaanalysen und Reviews empfiehlt die aktuelle S2K-Leitlinie zur Kniearthrose (Gonarthrose), die topische Anwendung von NSAR der oralen Applikation vorzuziehen.

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