Pharmazeutische Zeitung online
Osteoporose

Therapie gemäß individuellem Risiko

Fachgesellschaften haben ein Update der S3-Leitlinie Osteoporose veröffentlicht. Es enthält unter anderem eine neue Berechnungsgrundlage für das individuelle Frakturrisiko, aus dem sich angepasste Empfehlungen für die Therapie ableiten. 
Maria Pues
25.10.2023  18:00 Uhr

Im September ist die komplett überarbeitete Leitlinie zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und Männern ab dem 50. Lebensjahr des Dachverbandes der Deutschsprachigen Wissenschaftlichen Osteologischen Gesellschaften (DVO) erschienen. Sie gibt Auskunft darüber, welche Personengruppen ein besonders hohes Risiko haben, wann eine (weitergehende) Diagnostik erfolgen und welche Form der Prophylaxe jeweils greifen sollte.

Osteoporose ist gekennzeichnet durch eine niedrige Knochenmasse und eine Verschlechterung des Knochengewebes und geht mit einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche einher. Zu den Osteoporose-typischen Frakturen gehören Schenkelhalsbrüche (Femurfrakturen) und Wirbelbrüche (vertebrale Frakturen). Sind solche Frakturen bereits aufgetreten, spricht man definitionsgemäß von einer manifesten Osteoporose.

Ein wichtiges Kriterium ist die Knochendichte, gemessen als T-Score (Kasten). Dieser gibt die Abweichung von der Knochendichte junger Erwachsener an. Er stellt jedoch keinen Grenzwert dar, an dem sich die Frage »spezifische Therapie ja oder nein?« entscheidet. So haben Studien gezeigt, dass die Wirksamkeit der spezifischen medikamentösen Therapien nicht abhängig von einer speziellen Schwelle der Knochendichte ist. Viele haben sich auch bei Werten oberhalb des »Osteoporose-Grenzwertes« von ≤ -2,5 als wirksam erwiesen. Der Wert kann jedoch zur Verlaufskontrolle wichtige Hinweise liefern.

Überarbeiteter Algorithmus zur Risikoabschätzung

Bei der Abschätzung des individuellen Frakturrisikos spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle. Zu diesen gehören höheres Lebensalter und weibliches Geschlecht, aber auch zahlreiche Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2, Schilddrüsenüberfunktion, rheumatologische Erkrankungen sowie ein hoher Alkoholkonsum und Rauchen. Auch verschiedene Pharmakotherapien können das Osteoporose-Risiko erhöhen. Zu diesen gehören unter anderem systemische Glucocorticoide, Protonenpumpenhemmer (PPI) und Aromatasehemmer. Diese und weitere Faktoren fließen in einen Risikorechner ein, der das individuelle Frakturrisiko abzuschätzen hilft. Neu ist, dass dieses nicht mehr für zehn, sondern für drei Jahre bestimmt wird. Je nach Frakturrisiko gibt die Leitlinie Empfehlungen für die Prophylaxe und Therapie (Kasten).

Wer benötigt wann welche Prophylaxe? Unter einer generellen Osteoporose- und Frakturprophylaxe sind laut Leitlinie allgemeine Maßnahmen zu verstehen, die im Sinne einer Primärprävention die Stabilität der Knochen verbessern und das Risiko für Knochenbrüche vermindern können. Da viele Faktoren das Sturzrisiko beeinflussen können, sei die Wirksamkeit einzelner Maßnahmen meist schwer zu ermitteln. Es sollte daher versucht werden, an möglichst vielen Faktoren gleichzeitig zu arbeiten. Die Maßnahmen der Primärprophylaxe können jedem empfohlen werden, sie bilden aber auch die Basistherapie in der Sekundär- und Tertiärprophylaxe. Die Primärprävention richtet sich also an die Gesamtbevölkerung unabhängig vom individuellen Risiko. Die Sekundärprophylaxe dient der Erkennung und Behandlung von Menschen mit einem individuell deutlich erhöhten Risiko für osteoporotische Frakturen; die Tertiärprävention der Verhinderung weiterer Frakturen bei Patienten mit mindestens einer Osteoporose-typischen Fraktur.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa