Therapeut Topfpflanze |
Jennifer Evans |
09.10.2023 07:00 Uhr |
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Anwesenheit von Blattpflanzen die Kreativität am Arbeitsplatz steigert. Beschäftigte meldeten sich seltener krank und waren zudem zufriedener mit ihren Leistungen. Ähnliche Effekte von Topfpflanzen waren ebenfalls bei Schulklassen zu beobachten. Wer nachmittags schnell müde wird, kann ebenfalls von der Anwesenheit der Pflanzen profitieren. Die Forschung führt das darauf zurück, dass die grünen Mitbewohner die verbrauchte Atemluft aufbereiten, Feuchtigkeit im Raum regulieren und auch einige Schadstoffe filtern können. All das kann dazu beizutragen, dass Menschen sich weniger schläfrig fühlen und sich besser konzentrieren können. Die Gegenwart von Pflanzen steigert auch unsere Gedächtnisleistung. Ist allerdings volle Aufmerksamkeit gefragt, kann ein Übermaß an Topfpflanzen auch zu stark ablenken.
Nachgewiesenermaßen genügen bereits fünf Minuten in der Nähe einer Zimmerpflanze, damit der Blutdruck sinkt. Forscher haben festgestellt, dass der systolische Wert im Schnitt um rund neun Einheiten abnahm, der diastolische um vier. Bei Versuchspersonen einer anderen Studie zeigten sich zudem körperliche Reaktionen wie ein aktivierter Parasympathikus beim Betrachten einer Pflanze.
Immer gesunde Pflanzen wählen: Dieses Exemplar benötigt jedoch selbst eine Therapie. / Foto: Getty Images/dropStock
In den USA kamen Forscher zu dem Schluss, dass Pflanzen auch bei Stimmungsschwankungen zum Einsatz kommen sollten. Und womöglich sogar dabei helfen könnten, besser mit posttraumatischen Belastungsstörungen umzugehen. Auch bei Verhaltensstörungen wie bei AHDS könnten die Topfpflanzen eine positive Wirkung entfalten. Darüber hinaus profitierten ältere Menschen, die nicht mehr so häufig an die frische Luft kommen, von der Gesellschaft einer Zimmerpflanze.
Als Faustregel gilt: Soll sich eine Zimmerpflanze positiv auf die geistige Gesundheit auswirken, sollte sie laut Berger vor allem selbst schön und gesund sein. Geht es der Pflanze gut, empfindet man das nämlich auch ein Stück weit als den eigenen Verdienst. Das wiederum führt zu mehr Gelassenheit.
Umweltpsychologen raten dazu, sich nur Pflanzen ins Zimmer zu stellen, die einem wirklich gefallen, um deren positive Wirkung auf die psychische Gesundheit voll ausschöpfen zu können. Ebenfalls günstig wirkt sich offenbar Biodiversität auf die Erholung aus, also je größer die Anzahl verschiedener Arten, desto entspannter wird die Umgebung bewertet. Interessant ist auch: Es genügt schon ein Bild eines grünen Mitbewohners, um positive Emotionen zu erzeugen.