Pharmazeutische Zeitung online
RKI

Testkapazitäten auf Rekordhoch

Die hohen Zahlen von SARS-CoV-2-Tests in Deutschland ermöglichen ein gutes Bild des Ausbruchsgeschehens, hieß es heute vom Robert-Koch-Institut (RKI). Daten zur Übersterblichkeit, zu möglichen Kollateralschäden und einer potenziellen Hintergrundimmunität gegen das Pandemievirus stehen aber noch aus.
Christina Hohmann-Jeddi
30.04.2020  16:54 Uhr
Übersterblichkeit und regionale Unterschiede

Übersterblichkeit und regionale Unterschiede

Trotz der im internationalen Vergleich niedrigen Zahl an Todesfällen in Deutschland ließe sich ein geringer Anstieg der Übersterblichkeit in Deutschland bereits beobachten, berichtete der RKI-Präsident. Nur aus Berlin und Hessen lägen hierzu Daten vor. »Die genauen Zahlen werden wir in Kürze erfahren und dann auch mitteilen«, so Wieler. Er vermutet, dass in Deutschland mehr Menschen aufgrund von Covid-19 gestorben seien, als offiziell gemeldet sind. Das sei aber eine Spekulation aufgrund der vielen Komplikationen, die bei einer Infektion mit dem Virus ausgelöst werden können und von denen man erst in den letzten Wochen erfahren hat.

Mögliche Kollateralschäden, also Erkrankungen und Todesfälle, die im Zeitraum der Epidemie auftreten, aber nicht durch das Coronavirus verursacht werden, hätte das Institut auch im Blick. Genau Zahlen hierzu lägen noch nicht vor, es liefen aber einige Studien in Deutschland, um das Geschehen besser darstellen zu können.

In Deutschland sind die Fallzahlen regional stark unterschiedlich verteilt – so liegt die Inzidenz in Bayern mit etwa 324 Fällen auf 100.000 Einwohner deutlich über der von Mecklenburg-Vorpommern mit 43 auf 100.000 Einwohner. Dies sei zum einen dadurch zu erklären, dass das Virus zu Beginn der ersten Welle in die verschiedenen Bundesländer unterschiedlich stark eingetragen wurde. Vor allem junge und gesunde Skifahrer hätten den Erreger nach Bayern und Baden-Württemberg eingeschleppt. Das sei bekannt. Außerdem spielten bekanntermaßen auch bestimmte Großereignisse wie der Karneval in Nordrhein-Westfalen oder ein Bierfest im bayerischen Tirschenreuth eine Rolle. Zusätzlich trage auch die Besiedelungsdichte der Bundesländer zu der ungleichen Verteilung der Erkrankungsfälle bei, so Wieler.

Immun gegen Covid-19 durch Tb-Impfung oder Erkältungsviren?

Eine weitere, allerdings noch unbewiesene Hypothese sei, dass auch die Durchimpfung mit dem BCG-Impfstoff von Bedeutung sein könnte. Die Tuberkulose-Impfung war zu DDR-Zeiten noch Pflicht. Manche Wissenschaftler verträten nun die Ansicht, dass die Impfung über epigenetische Mechanismen die generelle Immunität gegenüber bestimmten Infektionen erhöhe. Dies sei sehr schwierig zu überprüfen. Es wäre aber schön, wenn dies zuträfe.

Auf eine mögliche Grundimmunität in der Bevölkerung angesprochen, berichtete Wieler, dass es erste Ergebnisse einer Berline Arbeitsgruppe gebe, dass bei manchen Personen bestimmte Subpopulationen von T-Zellen vorhanden seien, die das Virus zumindest erkennen. Inwieweit sie eine Schutzwirkung haben, wisse man noch nicht. Hierzu seien weitere Untersuchungen nötig.

Der Virologe Professor Dr. Christian Drosten von der Charité in Berlin hatte vergangene Woche – gestützt auf die Studie eines Charité-Kollegen – im »NDR«-Podcast geäußert, dass eine gewisse Hintergrundimmunität in der Bevölkerung zu bestehen scheine. Die Forscher hätten bei Untersuchungen von Abwehrzellen in Proben aus der Zeit vor der Pandemie gesehen, dass bei 34 Prozent der Patienten reaktive T-Zellen vorlagen, die bestimmte Teile des neuen Coronavirus erkannten.

Dies könne an durchgemachten Infektionen mit anderen humanen Erkältungs-Coronaviren liegen. Drosten sprach von der ersten derartigen Beobachtung weltweit, er warnte aber auch vor einer Überinterpretation der Ergebnisse. Man dürfe nun keinesfalls schließen, dass ein Drittel der Bevölkerung immun sei und aus diesem Grund leichte oder asymptomatische Verläufe zeige. Weitere Erklärungen für solche milden Verläufe seien, dass die Betroffenen anfangs weniger Viren abbekommen haben oder insgesamt in besserer Verfassung sind.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa