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Diagnostiklabore

Testkapazität ist in Deutschland nicht ausgeschöpft

100.000 Tests auf SARS-CoV-2 können deutsche Diagnostik-Laboratorien pro Tag durchführen. Diese Testkapazität ist im internationalen Vergleich hoch und werde noch nicht voll ausgeschöpft, betont der Fachverband der Akkreditierten Labore in der Medizin.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 07.04.2020  19:00 Uhr

In Deutschland wurden seit Anfang März in mehr als 100 medizinischen Laboren insgesamt 1,06 Millionen Tests auf das neue Coronavirus durchgeführt. Diese Daten der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) stellte Dr. Michael Müller, erster Vorsitzender ALM, bei der heutigen Pressekonferenz vor. Im Vergleich zur letzten Erhebung sei dabei die Zahl der Tests pro Woche auf 332.414 Tests weiter angestiegen. Und auch die Testkapazität für die laufende Woche wurde abermals angehoben auf jetzt 100.000 Tests pro Tag – allein in den Laboren, die an der Datenerhebung teilnehmen. »Im internationalen Vergleich testet Deutschland sehr, sehr viel«, sagte Müller. »Und die Testkapazitäten reichen noch aus.«

100.00 Tests sind bundesweit pro Tag und damit etwa 500.000 Tests pro Woche möglich, so Müller. Diese Kapazität werde derzeit aber nicht ausgeschöpft, wie die Zahlen belegten. Warum ist das so? Evangelos Kotsopoulos, Vorstand im AML, vermutete, dass hier die stringent formulierten Indikationen des Robert-Koch-Instituts zum Tragen kämen, wann eine Person getestet werden sollte, und die häufigen Aufforderungen, unnötige Testungen zu vermeiden. Die absolute Menge an Tests hänge aber auch vom Nachschub an benötigten Reagenzien und ähnlichen Verbrauchsmaterialien ab, die zeitweise in einzelnen Laboren knapp waren. Obwohl die Testkapazität in Deutschland noch ausreiche, versuche man trotzdem, sie für die Zukunft weiter auszubauen. Neben Deutschland arbeiteten aber viele Länder weltweit daran, was sich auf die Situation mit den Verbrauchsmaterialien nicht positiv auswirken werde.

Müller betonte, dass auch die Labore des ALM die Auswirkungen der Pandemie deutlich wahrnehmen: Viele Patienten trauten sich aus Angst vor Ansteckung nicht mehr zum Arzt. »Wir sehen, dass in der Pandemie-Zeit medizinisch wichtige Untersuchungen nicht oder später veranlasst werden«, so Müller. Fachärztliche Labore hätten jedoch trotz geringerer Auslastung in diesen Bereichen gleichbleibende Fixkosten. Die Mitglieder des ALM appellieren deshalb an das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und die ärztliche Selbstverwaltung für Labore, eine klare Regelung zur wirtschaftlichen Absicherung, ähnlich wie für Krankenhäuser, zu schaffen. 

Antikörper-Schnelltests in der Praxis

In einigen Laboren würden derzeit Antikörpertests nach der ELISA-Methode eingeführt, zum Teil auch schon zertifizierte, sagte Professor Dr. Jan Kramer, Vorstand im ALM. Die Tests seien aber noch nicht spezifisch und sensitiv genug, um eine Immunität feststellen zu können. Antikörpertests zeigten eine gewisse Ungenauigkeit: Es bestehe nicht nur bei SARS-CoV-2, sondern auch bei anderen Erregern die Möglichkeit der Kreuzreaktivität. Dies bedeutet, dass der Test nicht nur aus SARS-CoV-2, sondern auch auf zirkulierende harmlose Coronaviren anspricht.

»Covid-19  ist so selten, dass die Testspezifika noch zu unsicher sind, um zuverlässig eine Auskunft über eine Immunität geben zu können.« Nun würde die Kreuzreaktivität genauer erforscht, um die Tests spezifischer zu machen. »Das wird sich in den nächsten vier Wochen verbessern«, zeigte sich Kramer optimistisch. »Sobald diese Voraussetzungen erfüllt sind, werden wir als akkreditierte Labore unseren Anteil dazu beitragen, dass diese Tests zielgerichtet auch breit eingesetzt werden können.«

Antikörper-Schnelltests seien in großem Maßstab schon verfügbar, so Kramer. Von ihrem Einsatz rate die ALM und andere Fachgesellschaft aber dringen ab, da die Testqualität häufig sehr fraglich sei und die Produkte keine Zertifizierung hätten. Zuletzt hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor gefälschten medizinischen Tests in diesem Bereich der Labordiagnostik gewarnt.

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