Syphilis erreicht neue Höchstwerte |
Laura Rudolph |
19.02.2024 15:00 Uhr |
Nichtsdestotrotz setzt sich in Deutschland der Aufwärtstrend der Syphilis fort. »Die Meldedaten zeigen, dass die ansteigende Dynamik der Syphilis in Deutschland nach einem wahrscheinlich pandemiebedingten Rückgang der Fälle ungebrochen ist«, schreibt das RKI.
Ineinandergreifende Public-Health-Maßnahmen seien notwendig, um die weitere Ausbreitung zu vermeiden. Dazu zählten eine möglichst rasche Diagnose und Behandlung, um Folgeerkrankungen zu vermeiden und Infektionsketten zu unterbrechen. Konkret nennt das RKI verbesserte Screening-Angebote für Personen mit erhöhtem Risiko und Angebote zur Partnerbenachrichtigung. Zudem seien Präventions-, Informations- und Schulungsangebote für Zielgruppen mit erhöhtem Risiko und für Gesundheitspersonal wichtig.
Eine antibiotische Prä- oder Post-Expositionsprophylaxe mit Doxycyclin wird aktuell diskutiert. Diese ist allerdings weniger gut untersucht als beispielsweise die antivirale Prophylaxe bei HIV und geht zudem mit einem erhöhten Risiko für Resistenzentwicklung und Schäden am Darmmikrobiom einher. Eine solche prophylaktische Antibiose solle daher nur in Einzelfällen und nur nach einer gründlichen Risiko-Nutzen-Abschätzung eingesetzt werden, betonte das RKI abschließend.