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Biotech-Start-ups

Synthetische Phagen aus München

Das Innovations- und Gründerzentrum IZB nahe München gilt als einer der größten Biotech-Hotspots in Deutschland. Verschiedene Start-ups arbeiten hier vor allem an neuen Medikamenten, beispielsweise gegen Krebs oder antibiotikaresistente Bakterien. 
dpa
03.06.2025  12:00 Uhr

Tubulis: Krebsforschung

Das 2019 gegründete Unternehmen arbeitet an Tumortherapien, konkret an Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten. Eines der Hauptprobleme in der Krebsbehandlung seien die Nebenwirkungen der Chemotherapien, sagt Geschäftsführer Dominik Schumacher. Ein Medikament wirke in der Regel nicht nur gegen die Krebszelle, sondern zirkuliere im ganzen Körper und löse auch bei gesunden Zellen Nebenwirkungen aus, so dass die Medikamentendosis häufig reduziert oder die Therapie abgebrochen werden müsse. Der Tumor könne dann wieder wachsen.

Um Nebenwirkungen möglichst zu verhindern, setzt Tubulis auf Antikörper, die in der Lage sind, spezielle Krebszellen zu erkennen, und modifiziert diese. »Die Idee ist: Ich nehme den Antikörper, belade ihn mit einem chemotherapeutischen Molekül, der Antikörper transportiert dieses dann gezielt zum Tumor und lädt es dort ab. Im Idealfall wirkt es nur dort und das gesunde Gewebe rundherum bleibt verschont«, erläutert Schumacher. 100-prozentig ließen sich mit dieser Methode Nebenwirkungen zwar nicht vermeiden, aber massiv reduzieren.

In der Praxis könnten Ärzte einen Patienten dann länger mit einem Medikament behandeln oder hätten mehr Spielraum bei der Dosierung. Drei Antikörper-Wirkstoff-Konjugate von Tubulis seien in der klinischen Entwicklung in einer Phase-1-Studie, so Schumacher. Ziel sei es, das volle Potenzial dieser Therapie auszuschöpfen, um das Leben von möglichst vielen Krebspatienten signifikant zu verbessern. Tubulis hat rund 70 Mitarbeiter.

Eisbach Bio: Krebsforschung

Einen anderen Ansatz als Tubulis verfolgt das Unternehmen Eisbach Bio in seiner Krebsforschung. Ziel ist aber auch hierbei: ein Medikament möglichst ohne Nebenwirkungen zu entwickeln. Der Wirkstoff soll das Tumorwachstum stören, indem er dessen genetische Schwachstellen angreift. »Wir analysieren, was in einer Tumorzelle anders ist als in der gesunden Körperzelle, und entwickeln ein Medikament, das sich zwar in allen Körperzellen und -regionen verteilt – aber es richtet nur in den Tumorzellen einen Schaden an«, erläutert Geschäftsführer Adrian Schomburg.

Der Wirkstoff könne insbesondere bei Tumorarten angewendet werden, für die es bisher wenige Behandlungsmöglichkeiten gibt – etwa weil bisherige Medikamenten schwere toxische Nebenwirkungen für den Patienten haben oder der Tumor Resistenzen dagegen entwickelt.

Eisbach Bio hat seinen Wirkstoff in einer Phase-1/2-Studie in der klinischen Anwendung. Dabei wird die Verträglichkeit, Wirksamkeit und Sicherheit bei Patienten untersucht, die beispielsweise Eierstock-, Prostata- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs haben. Verabreicht wird das Medikament einmal täglich als Tablette. Es eigne sich auch für die Kombination verschiedener Therapien, die bisher aufgrund toxischer Wechselwirkungen in der Regel nicht möglich waren. Eisbach Bio wurde 2019 gegründet und hat zwölf Mitarbeiter.

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