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Halsschmerzen

Symptomtherapie statt Antibiotika

Eine möglichst lokale Symptomkontrolle und der weitgehende Verzicht auf Antibiotika: Das sind die wesentlichen Änderungen der überarbeiteten S3-Leitlinie zur Behandlung von Patienten mit Halsschmerzen der Allgemeinmediziner.
Elke Wolf
09.11.2021  18:00 Uhr

Symptom bestimmt Therapie

Ob mit oder ohne Antibiotikum: Als rationalen Ansatz zur Behandlung von akuten Halsschmerzen sehen die Leitlinienautoren die symptomatische Therapie mit antientzündlichen Wirkstoffen. Das sind entweder Lutschtabletten mit Lokalanästhetika wie Benzocain (zum Beispiel Dolo-Dobendan®, Anaesthesin Pastillen) oder Ambroxol (zum Beispiel Mucoangin® Lutschtabletten) sowie mit nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) oder bei starken Schmerzen orale NSAR. Bei Letzteren wird die Leitlinie sehr konkret und nennt explizit Ibuprofen und Naproxen, auch aufgrund ihres günstigen Risikoprofils. Bei den Lokalanästhetika und NSAR zum Lutschen macht sie dagegen keine genaueren Angaben. Bei den Lokaltherapeutika ist jedoch laut Leitlinie nur ein moderater Effekt zu erwarten.

Eigens genannt unter den NSAR für die lokale Anwendung wird Flurbiprofen, das derzeit einzige NSAR, das in Deutschland für die topische Anwendung bei Halsschmerzen zugelassen ist (zum Beispiel in Dobendan® Direkt). Es ist in Form von Lutschtabletten ab einem Alter von zwölf Jahren oder als Spray ab 18 Jahren erhältlich. Beide werden alle drei bis sechs Stunden angewendet, jedoch maximal fünfmal am Tag. Der Wirkstoff dringt gut in die Mukosa ein und wirkt relativ schnell analgetisch und entzündungshemmend bis zu sechs Stunden, jedoch nur in geringem Maße systemisch.

Beim Spray besteht eine Einzeldosis aus drei Sprühhüben. Die Handhabung des Sprays kann gerade ältere Patienten überfordern, weshalb hier unter Umständen die Lutschtabletten vorzuziehen sind. Das Spray wird im hinteren Rachenbereich appliziert und darf nicht eingeatmet werden. Beim Sprühen also Luft anhalten!

Es gibt auch eine klare Empfehlung gegen alle Arten von Rachentherapeutika – also Lutschtabletten, Gurgellösungen, Rachensprays – mit Lokalantiseptika und/oder Antibiotika. Abgesehen von der mangelnden Evidenz sei die Anwendung dieser Mittel bei einer mehrheitlich viral bedingten Infektion nicht nachvollziehbar und nicht sinnvoll. »Lokalantiseptika sind konzentrationsabhängig zytotoxisch und wirken nur an der Oberfläche, während sich die wesentliche Infektion in der Tiefe des Gewebes abspielt«, heißt es in der Leitlinie. Ebenfalls eindeutig nicht empfohlen werden Corticosteroide zur analgetischen Therapie bei Halsschmerzen.

 

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