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Diabetes Typ 1 beim Kind

Stress für die ganze Familie 

Die Diagnose Diabetes Typ 1 bei einem Kind bedeutet für alle Familienmitglieder einen tiefen Einschnitt im Leben. Und sie hat weitreichende psychosoziale Folgen, vor allem für die Mütter. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) fordert daher mehr psychosoziale Unterstützung für die Eltern.
Brigitte M. Gensthaler
18.10.2019  08:00 Uhr

In Deutschland leben schätzungsweise bis zu 17.400 Kinder unter 14 Jahren mit Diabetes Typ 1. Die Eltern müssen nicht nur darauf achten, dass die Insulintherapie jeden Tag aufs Neue klappt, sondern ihr Kind auch auf eine lebenslange eigenverantwortliche Therapie vorbereiten. Zwar werden die Kinder und Familien nach Diagnosestellung in spezialisierten pädiatrischen Diabeteszentren mit den Herausforderungen der Behandlung vertraut gemacht und erhalten Schulungen. Die psychologische und soziale Beratung der Familien sei jedoch unzureichend, kritisiert die Fachgesellschaft in einer Pressemeldung.

Wie weit die psychosozialen und ökonomischen Folgen der Diabetesdiagnose reichen, zeigt die sogenannte AMBA-Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift »Diabetologie und Stoffwechsel« veröffentlicht wurde. In neun Diabeteszentren wurden Eltern von Kindern mit einer Krankheitsmanifestation vor dem 14. Lebensjahr mit einem strukturierten Fragebogen anonym befragt. 1144 Fragebögen wurden ausgefüllt. »Infolge der Diabetesdiagnose reduzieren 39 Prozent der Mütter ihre Berufstätigkeit, 10 Prozent geben sie ganz auf«, erklärt Studienautorin Professor Dr. Karin Lange. Bei den Vätern gebe es kaum Veränderungen. Fast die Hälfte der Familien erleide große finanzielle Einbußen. Erhöhte psychosoziale Belastungen gaben 62 Prozent der Mütter, 41 Prozent der Väter, 47 Prozent der Kinder und 20 Prozent der Geschwisterkinder an. »Je früher ein Kind an Diabetes erkrankt, umso ausgeprägter sind die psychosozialen und finanziellen Folgen«, so die Leiterin Medizinische Psychologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Gegenüber Daten aus 2004 hätten sich die Belastungen noch verstärkt.

»Die Belastung für Eltern ist immens«, resümiert Lange. Eine Mischung aus Schuldgefühlen und Überlastung führe nicht selten dazu, dass Mütter oder Väter selbst krank werden. »Die Rate an Angststörungen und Depressionen steigt. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Patchwork-Familien und sozioökonomisch benachteiligte Familien.«

Die DDG fordert daher mehr psychosoziale Unterstützung der Familien. In der ambulanten Langzeitbetreuung müssten Eltern sich kurzfristig mit Diabetesberatern, Psychologen oder Sozialarbeitern besprechen können, gegebenenfalls auch telemedizinisch. Neben niedrigschwelliger psychologischer Unterstützung fordern die Diabetes-Experten Regelungen zur qualifizierten Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes in Kitas und Schulen.

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