STIKO kündigt Entscheidung bis Ende August an |
dpa |
PZ |
06.08.2021 15:14 Uhr |
Bis Ende August will die Ständige Impfkommission ihre Covid-19-Impfempfehlungen für Schwangere überarbeiten. Auch die Empfehlungen für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren könnten bis dahin aktualisiert sein. / Foto: Adobe Stock/Marina Demidiuk
Die Ständige Impfkommission (STIKO) will bis Ende dieses Monats entscheiden, ob sie eine Corona-Impfung für Schwangere doch empfiehlt. »Die STIKO arbeitet die vorliegenden Daten für eine Covid-19-Impfung in der Schwangerschaft derzeit systematisch auf», sagte die der STIKO angehörende Gynäkologin Dr. Marianne Röbl-Mathieu dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Freitag. Im Mittelpunkt stünden dabei die Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe sowie die Erkenntnisse zu Corona-Erkrankungen in der Schwangerschaft. Diese Aspekte würden dann einer Nutzen-Risiko-Bewertung unterzogen. »Ergebnisse dieser STIKO-Analyse und Bewertung sind ab Ende August zu erwarten.» Fachgesellschaften hatten sich dafür ausgesprochen, Schwangere und Stillende priorisiert gegen Covid-19 zu impfen.
Professor Dr. Fred Zepp, Kinderarzt und ebenfalls STIKO-Mitglied, rechnet sehr bald mit mehr Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit der Corona-Impfungen bei Kindern und Jugendlichen. »Wir kennen die Risiken für Nebenwirkungen der Impfung noch nicht genau«, gab Zepp diese Woche bei einem Interview der ZDF-Kindernachrichtensendung »Logo« zu bedenken. Die STIKO habe aber die Zeit, diese genau zu analysieren, weil Kinder und Jugendliche bislang und in der Regel in Deutschland nicht schwer erkranken.
In anderen Ländern, wo viele Kinder und Jugendliche erkranken, würden diese Altersklassen bereits häufiger geimpft. »Hier können wir die Erfahrungen beobachten«, sagt der Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin an der Universitätsmedizin Mainz. Es könnte sich bereits innerhalb der kommenden zwei bis vier Wochen zeigen, dass die Covid-19-Impfung auch bei ihnen sehr gut verträglich ist – »dann werden wir sie auch für Kinder und Jugendliche empfehlen«, so Zepp.
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