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Covid-19

Sterberate wohl zu hoch angesetzt

In Wuhan ist offenbar ein deutlich geringerer Anteil von Patienten an der durch das neue Coronavirus SARS-CoV-2 verursachten Krankheit Covid-19 gestorben als bislang angenommen. Einer neuen Publikation zufolge betrug die Sterberate 1,4 Prozent.
Theo Dingermann
19.03.2020  13:44 Uhr
Sterberate wohl zu hoch angesetzt

In einem Artikel, der eben im Fachjournal »Nature« publiziert wurde, korrigieren chinesische Wissenschaftler das Todesfallrisiko für eine SARS-CoV-2-Infektion nach unten. Danach lag das Risiko, in Wuhan an der Covid-19-Krankheit zu sterben, am Stichtag 29. Februar 2020 bei 1,4 Prozent. Diese Zahl ist wesentlich niedriger als bisherige Schätzungen.

Die Basis dieser Analyse bildeten 79.394 bestätigte Fälle für das chinesische Festland. 2838 der Erkrankten waren an der Krankheit verstorben. Für Wuhan wurden 48.557 Erkrankte beziehungsweise 2169 Todesfälle gezählt. Dr. Joseph Wu und seine Kollegen aktualisieren mit der vorliegenden Publikation ihr zuvor bereits veröffentlichtes Modell zur Dynamik der Krankheitsübertragung mit veröffentlichten und anderen öffentlich zugänglichen Informationen, um einen vorläufigen Schätzwert des klinischen Schweregrades einer Covid-19-Erkrankung zu ermitteln.

Diese Zahlen zu kennen, ist enorm wichtig, denn sie haben direkte Auswirkungen auf die Entscheidungsfindung im Rahmen einer Triage, also der Einteilung der Patienten nach der Schwere ihrer Erkrankung. Das gilt insbesondere dann, wenn nur eine begrenzte diagnostische Testung möglich ist und wenn die Grenzen der Kapazitäten für eine optimale Versorgung der Patienten überschritten werden. Für Regionen, die die Eskalation der Pandemie noch vor sich haben, sind dies sehr hilfreiche Informationen.

Die Autoren resümieren, dass am 29. Februar 2020 das Risiko, an der Covid-19-Krankheit zu versterben, in Wuhan 1,4 Prozent betrug. Vergleicht man das Sterberisiko der Unter-30-Jährigen mit dem der 30- bis 59-Jährigen, so lag das Risiko bei den jüngeren Patienten um 0,6 Prozent niedriger. Patienten, die älter als 59 Jahre waren, hatte ein 5,1-fach höheres Risiko, an der Krankheit zu sterben. Zudem beschreiben die Autoren, dass das Risiko einer symptomatischen Infektion bei Erwachsenen im Alter von 30 bis 60 Jahren mit dem Alter um etwa 4 Prozent pro Jahr zunimmt.

Alle diese Ergebnisse machen es sehr wahrscheinlich, dass mit einem deutlich niedrigeren Sterberisiko gerechnet werden kann, als das landläufige Schätzungen vermuten lassen. Dies gilt umso mehr, wenn das Sterberisiko über alle Altersgruppen gemittelt wird. Allerdings verschweigen die Autoren nicht, dass auch diese Daten mit Vorsicht zu interpretieren sind, da einige Annahmen gemacht wurden, die sich noch als korrekt erweisen müssen.

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