Steigende Zahl von Fleischallergien in den USA |
Theo Dingermann |
31.07.2023 17:00 Uhr |
Trotz der relativ hohen Fallzahlen ist die besondere Nahrungsmittelallergie, die erst 2009 erstmals beschrieben wurde, in den USA noch wenig bekannt – weder in der Öffentlichkeit, noch in medizinischen Fachkreisen. Letzteres zeigen die Ergebnisse einer im Journal »Morbidity and Mortality Weekly Report« publizierten Studie von Forschenden um Dr. Ann Carpenter vom National Center for Emerging and Zoonotic Infectious Diseases der CDC, an der sich 1500 Vertreter des Gesundheitswesens beteiligten, darunter 1000 Hausärzte, 250 Kinderärzte und 250 Assistenzärzte. Insgesamt arbeiteten 974 (65 Prozent) der Befragten in einer ambulanten Gruppenpraxis oder Klinik. Etwa ein Drittel war in einer ambulanten Einzelpraxis (16 Prozent) oder in einer stationären Praxis oder in einem Krankenhaus (19 Prozent) tätig.
Insgesamt hatten 42 Prozent der Befragten noch nie etwas von AGS gehört, und weitere 35 Prozent gaben an, sich bei der Diagnose oder Behandlung von Patienten mit AGS unsicher zu fühlen. Bei denjenigen, die über AGS Bescheid wussten, sei das Wissen über Diagnose und Behandlung gering gewesen, heißt es in einer Mitteilung der CDC. Insgesamt nur 5 Prozent waren »sehr zuversichtlich« in Bezug auf ihre Diagnose-Fähigkeiten.
»Das α-Gal-Syndrom ist ein wichtiges und größer werdendes Gesundheitsproblem mit potenziell schwerwiegenden Folgen, die bei einigen Patienten ein Leben lang andauern können«, sagt Carpenter. »Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Ärzte über AGS Bescheid wissen, damit sie ihre Patienten richtig einschätzen, diagnostizieren und behandeln können, und dass sie sie über die Prävention von Zeckenstichen aufklären, um ihre Patienten vor der Entwicklung dieser allergischen Erkrankung zu schützen.«
Dr. Johanna Salzer, Seniorautorin der Studie, fügt an: »Es ist wichtig, dass Menschen, die glauben, an AGS zu leiden, ihren Gesundheitsdienstleister oder einen Allergologen aufsuchen, eine ausführliche Anamnese der Symptome erstellen, sich einer körperlichen Untersuchung unterziehen und einen Bluttest durchführen lassen, bei dem nach spezifischen Antikörpern gegen α-Gal gesucht wird.«