Pharmazeutische Zeitung online
Coronavirus-Warn-App

Start europäischer Anwendungen

Die deutsche App-Version zur Eindämmung des Coronavirus startet voraussichtlich in zwei Wochen. Die Anwendungen in den europäischen Nachbarländern Frankreich und Italien werden schon früher aktiviert. Der Ärztepräsident Klaus Reinhardt plädiert für eine internationale Vernetzung.
dpa
PZ
03.06.2020  10:30 Uhr

Aus Sicht von Ärztepräsident Klaus Reinhardt hängt der Erfolg der Coronavirus-Warn-App entscheidend davon ab, dass sich viele Menschen testen lassen und die Ergebnisse schnellstmöglich in das Programm übertragen. »Wenn es nicht gelingt, die Ergebnisübermittlung im Vergleich zu den jetzigen Verfahren drastisch zu beschleunigen, ist die App überflüssig«, sagte der Präsident der Bundesärztekammer der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Gleichwohl könne die App helfen, die Coronavirus-Pandemie einzugrenzen, indem Infektionsketten leichter nachverfolgt werden könnten. Ein Start der Anwendung in zwei Wochen sei angesichts der aktuell niedrigen Neuinfektionszahlen »wahrscheinlich noch rechtzeitig, um eine unkontrollierte Verbreitung des Coronavirus aufzuhalten«, so Reinhardt. Vor allem bei vermehrter Mobilität im Sommer könnten mithilfe der Technik wichtige Erfahrungen gesammelt werden. Der Ärztepräsident plädiert dafür, die Systeme international zu vernetzen. »Vor allem mit Blick auf die anstehenden Grenzöffnungen und den wieder anlaufenden Reiseverkehr ist es wichtig, Schnittstellen zu den Systemen in anderen Ländern zu schaffen und entsprechende internationale Meldewege zu etablieren«, sagte er. »Dies wäre als europäische Initiative sinnvoll und wünschenswert.«

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) geht davon aus, dass die deutsche Coronavirus-Warn-App etwa Mitte Juni zur Verfügung stehen wird – zeitgleich mit der angestrebten vollständigen Öffnung der Grenzen zu den europäischen Nachbarn. Die App soll anonymisiert erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind – und Nutzer warnen, wenn sich herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufgehalten haben. Wenn ein Nutzer seine bestätigte Infektion in der App meldet, werden Personen benachrichtigt, die ihm in den vergangenen Tagen nahe waren. Frankreich und Italien haben ihre Warn-Apps schon an den Start gebracht.

Apps auch in europäischen Nachbarländern

Die französische Regierung teilte am Dienstag auf Twitter mit, dass die angekündigte Warn-App »StoppCovid« nun zum Herunterladen auf das Handy bereit sei. Die App soll mit Hilfe von Bluetooth-Signalen erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind. Bürger sollen gewarnt werden, falls sich später herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufgehalten haben. Die Anwendung war für Android-Geräte in Googles App-Plattform Play Store und für iPhones mit dem Betriebssystem iOS im App-Store von Apple verfügbar.

Experten hatten im Vorfeld moniert, dass die französische App nicht von den neuen Schnittstellen unterstützt wird, die Apple und Google für Coronavirus-Tracing-Apps kürzlich für iOS und Android bereitgestellt haben. Frankreich hatte sich - im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern - gegen eine Zusammenarbeit mit den beiden großen Firmen entschieden. Das habe insbesondere beim iPhone zur Folge, dass die App nicht im Hintergrund laufen könne, kritisieren Experten. Sie müsse hingegen im Vordergrund geöffnet sein, um ständig Bluetooth-Signale senden und empfangen zu können - damit ist sie unter dem Apple-Betriebssystem iOS nach Experteneinschätzung quasi unbrauchbar.

Gegen die französische App gab es auch datenschutzrechtliche Bedenken. Ein zentraler Unterschied zwischen den Lösungen der US-Konzerne und der Franzosen ist, wo der Abgleich der Daten dafür stattfinden soll. Bei Apple und Google soll das nur auf den Smartphones geschehen, die dafür regelmäßig Listen der Schlüssel von Infizierten herunterladen. Für dieses Modell sind auch Datenschützer. Beim Konzept der Franzosen dagegen werden die Daten auf einem zentralen Server abgeglichen.

Italiens Gesundheitsministerium kündigte am Montagabend ebenfalls eine italienische Version der Coronavirus-App namens »Immuni« an. Bereits heute könne die App heruntergeladen werden, ab kommenden Montag werden die Funktionen aktiviert. Allerdings könne die App erst in vier von 20 italienischen Regionen genutzt werden. In den Abruzzen, Ligurien, den Marken und Apulien soll die Datenübertragung per Bluetooth-Verbindung zwischen den Geräten in den kommenden Tagen starten.

Frankreich und Italien gehören in Europa zu den Ländern, die schwer von der Covid-19-Pandemie betroffen sind. In Frankreich starben fast 29.000 Menschen, in Italien über 33.000.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa