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Spezifischer Proteasehemmer gegen SARS-CoV-2 in der Entwicklung

Eine Arbeitsgruppe der Universität Lübeck beschäftigt sich bereits seit Langem mit Coronaviren. Dort hat man nun die Kristallstruktur eines wichtigen Enzyms von SARS-CoV-2 aufgeklärt und präsentiert auch gleich einen optimierten Wirkstoffkandidaten, der dort angreift.
Daniela Hüttemann
16.03.2020  14:10 Uhr

Professor Dr. Rolf Hilgenfelds Arbeitsgruppe am Institut für Biochemie der Universität Lübeck arbeitet bereits seit Längerem an Wirkstoffen gegen Coronaviren. Bis Anfang des Jahres standen die SARS- und MERS-Erreger im Mittelpunkt. »Bezüglich der Wirkstoffentwicklung hatten wir seit 2013 an entsprechenden Wirkstoffen gearbeitet, sie immer wieder verändert, verbessert und die Spezifität geändert«, erklärte Hilgenfeld vergangene Woche im NDR in der Sendung »Schleswig-Holstein-Magazin». Seit Januar legt das Team den Fokus auf das neue Coronavirus SARS-CoV-2. »Wir mussten eigentlich nur noch anhand unserer neuen Kristallstruktur der viralen Protease einen kleinen Optimierungsschritt machen, um ein optimales Molekül zu generieren.«

Hilgenfelds Team habe die Struktur der Hauptprotease des neuen Virus innerhalb kürzester Zeit aufklären können, heißt es in dem Bericht. Die Ergebnisse sollen in Kürze im Fachjournal »Science« erscheinen. Bei den experimentellen Substanzen, die dieses für die Replikation wichtige Enzym hemmen, muss es sich also um Proteasehemmer handeln.

Schaut man sich eine andere aktuelle Veröffentlichung von Hilgenfelds Team an, die Mitte Februar regulär im »Journal of Medicinal Chemistry« erschien und im November 2019 eingereicht wurde, also noch vor Auftauchen von SARS-CoV-2, lässt sich mutmaßen, dass es sich dabei um α-Ketoamide handelt, die ein breitwirksames Spektrum gegen Coronaviren haben sollen, außerdem auch gegen bestimmte Enteroviren mit 3C-Proteasen, die ein ähnliches aktives Zentrum haben wie die Hauptprotease der Coronaviren.

Medienberichten zufolge soll der optimierte Wirkstoffkandidat bereits erfolgreich in menschlichen Lungenzellen, die mit SARS-CoV-2 infiziert waren, getestet worden sein. Der Professor für Biochemie hofft, dass ein Pharmaunternehmen die von der Uni Lübeck entwickelten Substanzen übernimmt und mit Hilfe der Gelder aus der neuen EU-Initiative zu Covid-19 zur Marktreife bringt. Bis zu einer Zulassung wird es aber wohl noch einige Jahre dauern. Ein Problem hierbei könne sein, dass es gar nicht mehr genug Covid-19-Patienten gibt, wenn die Substanz die Präklinik und Phase-I durchlaufen hat. Diese Situation hatte es auch vor einigen Jahren bei der Entwicklung von Ebola-Wirkstoffen gegeben.

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