SPD will Cannabiskonsum entkriminalisieren |
Ev Tebroke |
12.02.2020 11:30 Uhr |
Nachdem hierzulande seit März 2017 der Weg für Cannabis als Medizin frei ist, fordert die SPD-Fraktion nun, den Besitz von geringen Mengen der Droge zum privaten Gebrauch generell zu entkriminalisieren. Sie beruft sich dabei unter anderem auch auf die Untersuchungen des Arbeitskreises Drogenpolitik bei der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES). Dieser hatte bereits 2015 in einem Papier die Entkriminalisierung der Cannabis-Konsumenten durch eine regulierte Abgabe der Droge gefordert.
»Jetzt kommt es darauf an, dass wir mit unserer Position auf die Koalitionspartner von CDU und CSU zugehen. Auch wenn sich in den letzten Monaten die Union in Sachen Cannabis ein wenig bewegt hat, haben wir dennoch dicke Bretter zu bohren«, so Heidenblut.
Dass es schwierig sein dürfte, den Koalitionspartner zu überzeugen, zeigt die Reaktion der Bundesdrogenbeauftragten Daniela Ludwig. Die CSU-Politikerin hält nichts von dem Vorstoß: Das Positionspapier biete keine Lösungen »damit weniger Menschen kiffen«, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa. »Das sollte aber unser Ziel sein.« Die Behauptung der SPD, nur eine Entkriminalisierung führe zu weniger Konsum, entbehre jeder Grundlage, kritisierte Ludwig. Ihrer Ansicht nach sollte Prävention «ganz weit oben stehen». Sie kündigte an, demnächst dazu ein neues Projekt auf den Weg bringen.