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»Spiegel«-Bericht

Spahn kaufte Masken über Max Müller bei Doc Morris-Tochter

Die Beschaffung von Atemschutzmasken hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und seiner Fraktion in den vergangenen Wochen viel Ärger eingebracht. Gegenüber dem »Spiegel« versucht Spahn nun, die Masken-Geschäfte seines Ministeriums zu verteidigen. Dabei bestätigt er auch, dass er über den ehemaligen Doc Morris-Vorstand Max Müller Masken bei einem Doc Morris-Tochterunternehmen gekauft hat.
AutorKontaktBenjamin Rohrer
Datum 26.03.2021  14:15 Uhr

Schon seit Wochen stehen Jens Spahn und mehrere seiner Fraktionskollegen am Pranger wegen Masken-Käufen während der ersten Pandemiewelle. Zuletzt war unter anderem der CSU-Gesundheitsexperte Georg Nüßlein zurückgetreten, weil ihm vorgeworfen wird, eine Provision eines Masken-Händlers kassiert zu haben. Die Rede ist von einer Zahlung in Höhe von mehr als 600.000 Euro, dafür, dass Nüßlein die Masken sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene anbot.

Aber auch der Minister selbst steht seit Monaten in der Kritik wegen seines Handels im vergangenen Frühjahr. Damals herrschten weltweite Lieferengpässe in allen Bereichen der Schutzausrüstung, insbesondere aber bei Masken. Spahns Ministerium beauftragte damals eine Beratungsfirma (EY) mit der Masken-Beschaffung und schrieb ein Open-House-Verfahren aus, bei dem ein Preis von 4,50 Euro pro Maske zugesichert wurde. Aber sein Ministerium schloss offenbar auch einige direkte Geschäfte mit Masken-Anbietern ab.

Spahn ging über sein eigenes Netzwerk

In einem Interview mit dem »Spiegel« beschreibt Spahn die hektischen Wochen im Frühjahr 2020. China hatte damals die Ausfuhr von Masken ins Ausland gedrosselt. Im März 2020 habe er realisiert, dass man mit der »klassischen Beschaffung über die zuständigen Ämter« nicht weiterkomme. Spahn wörtlich: »Das war der Moment, als ich angefangen habe, selbst zum Telefonhörer zu greifen. Ich habe die Ersten, die mir damals Masken angeboten haben, selbst angerufen.«

In der Folge habe er das Thema an seine Fachabteilung und die Beratungsfirma übergeben. Immer wieder sei er aber auch persönlich tätig geworden, wenn ihn »Unternehmen und auch Abgeordnete« angesprochen hätten. Spahn erklärt gegenüber dem »Spiegel«, dass er dabei bewusst auf sein eigenes Netzwerk gesetzt habe: »Gefühlt kam alle zwei Minuten ein neues Angebot rein, sehr viele Anbieter kamen nicht zum Zuge. Aber ja: Ich musste in dieser Zeit feststellen, dass es wesentlich besser funktioniert, wenn das Angebot von jemandem kommt, den man kennt und einschätzen kann.«

Und einer dieser Anbieter war laut »Spiegel« auch die Firma Centropharm – eine Tochterfirma von Doc Morris. Centropharm ist als Großhändler zugelassen und sitzt in unmittelbarer Nähe von Doc Morris – nur auf der deutschen Seite der Grenze. Spahn dazu: »Stimmt, Herr Müller hat sich bei mir gemeldet und uns Masken angeboten.« Der Minister erinnert in diesem Zusammenhang daran, das er auch ein Angebot von Paul-Bernhard Kallen, dem Vorstandsvorsitzenden des Hubert Burda Verlags, erhielt. »Beide Angebote waren gut«, so der Minister. Sein Vorgehen in dieser Zeit rechtfertigt der CDU-Politiker so: »Wir waren in einer Notlage. Für mich zählte nur, dass wir gute Masken zu akzeptablen Konditionen bekommen haben, und zwar schnell. Eins ist mir dabei wichtig: Es ging nie um Provisionen!«

Spahn und Müller kennen sich gut

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Wege von Spahn und Max Müller kreuzen. Zwischen 2006 und 2010 war der heutige Bundesgesundheitsminister an einer Firma als stiller Teilhaber beteiligt, an der auch Max Müller beteiligt war. Das PR-Unternehmen arbeitete unter anderem im Auftrag von Pharmaunternehmen. Seit dem vergangenen Jahr ist Max Müller nicht mehr bei Doc Morris angestellt. Inzwischen ist er Lobbyist beim Pharmakonzern Bayer.

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