Pharmazeutische Zeitung online
BMG-Schreiben

Spahn bringt Massedarlehen für AvP-Apotheker ins Spiel

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat sich in die Diskussion rund um die AvP-Insolvenz eingemischt. In einem Schreiben an das Bundesfinanzministerium (BMF) schlägt das BMG Massedarlehen für betroffene Apotheker vor. Gegenüber der PZ erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dass man aber zunächst mehr über die Ausmaße der Insolvenz erfahren müsse.
Benjamin Rohrer
01.10.2020  08:30 Uhr

Das Bundesgesundheitsministerium hat sich in die AvP-Insolvenz eingemischt. Der PZ liegt ein Schreiben von BMG-Staatssekretär Thomas Steffen (CDU) an seine Staatssekretärskollegen im Bundesfinanz- und im Bundeswirtschaftsministerium vor, indem es um das Insolvenzverfahren geht. Darin erklärt das BMG, es bestehe die Besorgnis, dass durch »erhebliche Belastung« der betroffenen Apotheken die Arzneimittelversorgung gefährdet oder eingeschränkt werden könnte. Nach Informationen des BMG sind rund 2600 Apotheken betroffen, es geht um einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag.

BMG-Staatssekretär Steffen erinnert daran, dass Finanzdienstleistungsinstitute seit 2008 viele Pflichten einhalten müssen – die Rede ist von »organisatorische Pflichten vor allem zum Risikomanagement sowie um Melde und Anzeigepflichten gegenüber den Aufsichtsbehörden«. Trotz des nun eingeleiteten Insolvenzverfahrens hält es das BMG für sinnvoll, dass sich die drei Ministerien fortan abstimmen – insbesondere in zwei Bereichen: Erstens müssten schnell »belastbare Informationen« her. Konkret will das BMG wissen, wie hoch die Ausfallsummen aus den Rezeptabrechnungen und den ausgebliebenen Notdienstpauschalen sind. Man brauche auch Klarheit darüber, inwieweit die Teilauszahlungen von AvP noch Teil der Insolvenzmasse werden könnten.

BMG-Vorschlag: Mehr Fakten und Massedarlehen

Zweitens schlägt der BMG-Staatssekretär »in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung« vor, dass die drei Ministerien Massedarlehen für die betroffenen Apotheken und übrigen Leistungserbringer prüfen. Zur Erklärung heißt es: »Denn bis die Apotheken Gelder aus der Insolvenzmasse erhalten, dürften verfahrensbedingt Monate vergehen.« Das fehlende Geld bereite den betroffenen Apotheken ernste Liquiditätsprobleme, die für viele Apotheken eine »substantielle Bedrohung« darstellten. Verhältnismäßig stark seien sicherlich Apotheken in »ländlichen, aber auch östlichen Regionen« betroffen, so das BMG.

Spahn sieht »Versorgungsrelevanz«

Im Gespräch mit der Pharmazeutischen Zeitung äußerte sich auch Spahn zur Lage der AvP-Apotheken. Der Minister stellte klar, dass er das Thema ernst nehme: »Wenn fast 3000 Apotheken von der Insolvenz betroffen sind, ist das relevant für die Versorgung. Aber wir müssen erst einmal wissen, was da überhaupt passiert ist. Weil es hier in erster Linie um finanzpolitische Fragen geht, haben wir uns an das Bundesfinanzministerium gewendet und um Auskunft gebeten. Wir brauchen Zahlen und Hintergründe. Erst dann können wir entscheiden, wie wir entscheiden.«

Gesundheitsausschuss diskutiert AvP-Insolvenz

In der kommenden Woche wird sich auch der Gesundheitsausschuss des Bundestags mit dem Thema befassen. Kurzfristig wurden Staatssekretäre aus den Ministerien für Gesundheit, Finanzen und Wirtschaft zu einem Sonder-Tagesordnungspunkt eingeladen. Auch ein Vertreter der ABDA ist eingeladen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa