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Real-World-Daten

So wirksam ist der bivalente Corona-Booster

Eine Auffrischung mit dem bivalenten Coronaimpfstoff der Firmen Biontech und Pfizer senkt das Risiko, aufgrund von Covid-19 stationär behandelt werden zu müssen, bei Personen über 65 Jahre deutlich. Dies zeigen Real-World-Daten aus Israel.
Theo Dingermann
12.01.2023  07:00 Uhr

Ein Autorenteam um Dr. Ronen Arbel von den Clalit Health Services in Tel-Aviv, der größten Gesundheitsorganisation in Israel, ermittelte im Rahmen einer retrospektiven Kohortenstudie die Wirksamkeit einer Auffrischimpfung mit dem bivalenten mRNA-Impfstoff »Comirnaty Original/Omicron BA.4-5«. Dazu werteten die Forschenden die Daten der bei Clalit Health eingeschriebenen Versicherten im Alter von über 65 Jahren dahingehend aus, ob aufgrund von Covid-19 eine stationäre Behandlung erforderlich war oder Patienten verstarben. Diese Daten verglichen sie mit den analogen Daten der bei Clalit Health eingeschriebenen Mitglieder im Alter von über 65 Jahren, die keine Auffrischimpfung mit dem bivalenten Impfstoff erhalten hatten. Die Ergebnisse ihrer Studie wurden jetzt auf »Preprints with The Lancet« vorab veröffentlicht.

Die Studie begann am 24. September 2022. Die Teilnehmer wurden bis zum 12. Dezember 2022 jeweils mindestens 14 Tage nach einer Impfung mit dem bivalenten, an die Omikron-BA.4-5-Varianten angepassten Impfstoff nachbeobachtet. Insgesamt waren 622.701 Probanden in die Studie eingeschlossen. Von diesen hatten 85.314 (14 Prozent) eine Booster-Impfung erhalten. 537.387 (86 Prozent) hatte keine Auffrischimpfung in Anspruch genommen.

Von den Probanden, die mit dem bivalenten Impfstoff geboostert waren, mussten während des Studienzeitraums sechs aufgrund von Covid-19 stationär behandelt werden. In der Kontrollgruppe erkrankten 297 Teilnehmern so stark, dass sie in ein Krankenhaus aufgenommen wurden.

Danach beträgt das noch nicht um Störfaktoren bereinigte Risiko, stationär wegen Covid-19 behandelt werden zu müssen 0,27 pro 100.000 Personentage für bivalent geboosterte Probanden beziehungsweise 0,73 pro 100.000 Personentage für nicht geboosterte Probanden. Die bereinigte Hazard Ratio (HR) errechneten die Forschenden mit 0,19. Tod aufgrund von Covid-19 trat bei einem bivalent geboosterten Patienten und bei 73 der nicht geboosterten Patienten auf. Daraus errechnet sich eine bereinigte HR von 0,14.

Die Real-World-Daten aus dieser Studie zeigen, dass Auffrischungsimpfung mit dem bivalenten mRNA-Impfstoff bei Erwachsenen im Alter von mehr als 65 Jahren mit einem statistisch signifikanten Rückgang der Covid-19 bedingten Krankenhausaufenthalte um 81 Prozent verbunden war. Zudem war die bivalente Auffrischungsimpfung auch mit einer statistisch grenzwertig signifikanten 86-prozentigen Verringerung der Covid-19-Mortalität verbunden.

Vergleiche mit einem monovalenten. BA.5-spezifischen Booster-Impfstoff zogen die Forschenden nicht, was als Limitation der Studie herausgestellt werden sollte, denn ein solcher Vergleich wäre durchaus auch interessant. Zwar ist auch in der angepassten bivalenten Vakzine die BA.5-Komponente enthalten, allerdings nur in der halben Dosis im Vergleich zur monovalenten Vakzine.

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