So muss der neue Gesundheitsminister sein |
Jennifer Evans |
25.08.2021 12:30 Uhr |
Recht deutlich positionierte sich Overwiening zu den jüngsten Ideen aus CDU-Kreisen, PTA stundenweise als Vertretung für die Apotheker einspringen zu lassen, sowie der Kritik vom Verband der Ersatzkassen (vdek), die Apotheker nutzten die Botendienste als Zusatzgeschäft. Die ABDA-Präsidentin stellte zu den Anregungen des CDU-Bundestagsabgeordneten Alexander Krauß klar, dass sie seinen Vorschlag zwar ernst nehme, sich aber unmissverständlich dagegen positioniere, weil dieser »in keinster Weise zielführend« sei. Dabei verwies sie auf die bestehenden Regelungen in der Apothekenbetriebsordnung, gemäß der in einer Offizin immer ein Apotheker zugegen sein muss. Für den Fall, dass sein »profundes pharmazeutisches Wissen« zur sicheren Versorgung der Patienten nötig sei, so Overwiening. Und daran sollte aus gutem Grund nicht gerüttelt werden.
Was den Vorwurf der Ersatzkassen an den enormen Botendienst-Kosten betrifft, fand Overwieing nur ein Wort: »Frechheit«. Die Apotheker seien stets verantwortungsvoll mit der neuen Möglichkeit umgegangen, nun mehr Botendienste anbieten zu können, sagte sie. Demnach machen die Botendienste 6,5 Prozent oder 2,5 Millionen der abgegebenen Arzneimittelpackungen pro Monat aus. Das sei nicht zu viel, betonte die ABDA-Präsidentin. Im Gegenteil: Overwiening forderte ihre Kolleginnen und Kollegen sogar dazu auf, den Service in Zukunft »noch offensiver anzubieten«, insbesondere für Patienten, die nicht gut zu Fuß sind.
Alle vier Jahre wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt. Wir berichten mit Blick auf die Gesundheitspolitik und die Auswirkungen für die Apotheken.