Siebte Corona-Welle könnte sich andeuten |
In der Kalenderwoche 37 suchten schätzungsweise 5,6 Millionen Menschen in Deutschland aufgrund einer Atemwegsinfektion den Arzt auf. / Foto: Adobe Stock/Syda Productions
Die neuesten Kennzahlen deuten auf ein wieder leicht zunehmendes Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland hin. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz zum Beispiel stieg vergangene Woche um 11 Prozent im Vergleich zur Woche zuvor, wie es im aktuellen Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu Covid-19 vom Donnerstagabend hieß. Am stärksten war der Anstieg demnach in der Altersgruppe der 50- bis 84-Jährigen. Generell spricht das RKI weiterhin von einem hohen Infektionsdruck in allen Altersgruppen.
Die Anzahl SARS-CoV-2-Infizierter mit Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion in Deutschland wird in Kalenderwoche 37/2022 auf 400.000 bis 1,0 Million geschätzt. Das RKI geht von etwa 170.000 Arztkonsultationen aufgrund einer akuten Atemwegserkrankung mit zusätzlicher Covid-19-Diagnose aus. Insgesamt lag man mit circa 5,6 Millionen Arztbesuchen aufgrund von Atemwegserkrankungen im oberen Bereich der Werte der Jahre vor der Pandemie.
Der Report bezieht sich vor allem auf die vergangene Woche. Bereits in der vorigen Ausgabe hatte sich gezeigt, dass der langanhaltende Rückgang bei mehreren Virus-Parametern aufgehört hat. Grundlage der Inzidenzberechnung sind Labortestungen, die mittlerweile aber seltener als in vorherigen Phasen der Pandemie gemacht werden. Leichte Anstiege verzeichnet das RKI aber auch bei zusätzlich ermittelten Schätzwerten zu an Covid-19 Erkrankten und zu Arztbesuchen aus diesem Grund. Zudem habe die Zahl gemeldeter Corona-Ausbrüche in medizinischen Einrichtungen und Pflegeheimen zugenommen.
Vor einigen Tagen hatte bereits der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) in seiner Auswertung von PCR-Test-Zahlen von der Entwicklung einer Trendwende gesprochen. Testzahlen in Facharztlaboren seien erstmals seit Monaten wieder gestiegen.
Nach den im RKI-Wochenbericht berücksichtigten Daten ist noch keine Wiederzunahme bei den schweren Covid-19-Fällen in Krankenhäusern und auf den Intensivstationen erkennbar: Die Rede ist von einer Stabilisierung der Werte auf einem Plateau.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.