Sicherheitsbedenken begleiten EPA-Start |
Cornelia Dölger |
14.01.2025 16:00 Uhr |
Warben bei einer Pressekonferenz im Herbst für die EPA: (v.l.) Markus Beier, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, Bundesministergesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), Florian Fuhrmann, Vorsitzender der Gematik-Geschäftsführung, sowie Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands. / © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Man kann nicht sagen, dass der Start der EPA nicht ausgiebig angekündigt worden wäre; seit vergangenem Herbst und spätestens seit der Chaos Computer Club (CCC) Ende des Jahres massive Sicherheitsbedenken anmeldete, dürften die meisten Patientinnen und Patienten auf das Go des digitalen Großprojekts des Bundes eingestellt sein – womöglich mit Bangen, denn zum einen lässt sich nicht vorhersagen, wie der Start in den Modellregionen Hamburg und Franken gelingen wird.
Zum anderen gibt es nach wie vor Skepsis an der EPA. Viele fühlen sich nicht ausreichend informiert oder fürchten, dass ihre Daten in die falschen Hände geraten könnten; nach den simulierten IT-Attacken des CCC, die fürchten ließen, dass sich Kriminelle leicht Zugang zu den sensiblen Daten verschaffen könnten, dürften die Ängste nicht geringer geworden sein.
In einem Offenen Brief hat sich nun der Innovationsverbund Öffentliche Gesundheit, darunter der Verbraucherzentrale Bundesverband, der Ärzteverband MEDI Baden-Württemberg, das Bündnis für Datenschutz und Schweigepflicht (BfDS), die Deutsche Aidshilfe, der CCC sowie die Freie Ärzteschaft, an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gewandt. Die Unterzeichner sehen die EPA als noch lange nicht startklar an und haben »erhebliche Bedenken«. Insbesondere die vom CCC dargelegten Sicherheitsmängel gäben Anlass dazu.
Grundsätzlich sei eine digitale Gesundheitsinfrastruktur wünschenswert und nötig. Allerdings müsse diese »gut gemacht« sein und die Interessen der Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt stellen. Dafür sei wichtig, alle Bedenken »glaubhaft und nachprüfbar« auszuräumen, bevor die EPA bundesweit ausgerollt wird – die Sicherheitslücken zu schließen, sei dafür eine grundlegende Voraussetzung, aber alleine nicht ausreichend.