Selbstmedikation bei Schnupfen |
Laura Rudolph |
10.01.2024 10:00 Uhr |
Abzugrenzen vom Erkältungsschnupfen ist chronischer trockener Schnupfen (Rhinitis sicca) mit ausgeprägter Trockenheit, klumpigem Sekret und Juckreiz. Besonders betroffen sind starke Raucher und Menschen, die häufig Staub oder extremen Temperaturen ausgesetzt sind. Hier sind α-Sympathomimetika kontraindiziert. Stattdessen ist es wichtig, die Nasenschleimhaut feucht zu halten – etwa durch Nasensprays mit Hyaluronsäure, Hypromellose, Ectoin oder isotonischer Kochsalzlösung sowie pflegende Hydrogele oder Nasensalben.
Zubereitungen mit ätherischen Ölen (Myrtol, Cineol) regen die Sekretproduktion an. Zudem hilft Inhalieren, das Sekret zu verflüssigen. Nasenduschen reinigt die Schleimhaut und fördert die Flimmeraktivität. Dexpanthenol unterstützt die Regeneration der Schleimhaut. Nasenöle mit Sesam- oder Erdnussöl lösen Krusten und Borken, aber bei Säuglingen und Kleinkindern sind sie aufgrund einer möglichen Lipoidpneumonie kontraindiziert. Eine Rhinitis sicca kann auch eine Nebenwirkung von Arzneimitteln sein, etwa von Amitriptylin, Citalopram, Anticholinergika, ACE-Hemmern oder Betablockern.
Die vasomotorische Rhinitis ist ein saisonunabhängiger Schnupfen mit ständig laufender oder verstopfter Nase und Niesanfällen mit wässrigem Sekret. Die verstärkt durchblutete Nasenschleimhaut schwillt an und das Geruchsempfinden nimmt ab. Auslöser können etwa Stress, neurovegetative Fehlsteuerungen oder Staub sein. Therapiert werden kann die vasomotorische Rhinitis mit Azelastin- oder Glucocorticoid-haltigem Nasenspray sowie Nasenspülungen.
In folgenden Fällen ist bei Schnupfen ein Arztbesuch indiziert: