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PhiP im HV

Selbstmedikation bei Husten

Keiner will ihn, jeder kriegt ihn hin und wieder – Husten. Besonders in den Wintermonaten ist die pharmazeutische Beratung dazu gefragt. Was es dabei zu beachten gilt, erklärt der 13. Teil der Campusserie »PhiP im HV«.
Carolin Lang
21.01.2022  09:45 Uhr

Therapieoptionen

Normalerweise heilt ein akuter Husten im Rahmen einer Erkältung oder einer akuten Bronchitis auch ohne medikamentöse Therapie folgenlos aus. Eine Medikation kann, wenn vom Patienten gewünscht, zu einer gewissen Linderung der Beschwerden beitragen. Zur Verfügung stehen dabei chemische und pflanzliche Präparate in zahlreichen Darreichungsformen. Während Antitussiva den Hustenreiz lindern sollen, sollen Expektoranzien die Sekretion der Bronchialflüssigkeit fördern oder die Viskosität verfestigten Bronchialschleims senken. Bei pflanzlichen Mitteln ist eine klare Trennung der Wirkungsweise nicht immer möglich.

Chemisch definierte Hustenmittel

Im Bereich der Selbstmedikation sind unter den chemisch definierten Expektoranzien hierzulande vor allem Ambroxol und N-Acetylcystein gebräuchlich. Ambroxol werden sekretolytische und sekretomotorische Effekte, aber auch antientzündliche und antioxidative Eigenschaften zugeschrieben. N-Acetylcystein soll Disulfidbrücken in Mukopolysaccharidfasern spalten und so die Schleimviskosität herabsetzen. Der Arzneistoff kann die Wirkung von Antibiotika wie Tetracyclinen, Aminoglykosiden und Penicillinen abschwächen, weshalb ein zeitlicher Abstand von mindestens zwei Stunden einzuhalten ist. Eine abendliche Einnahme kann durch vermehrtes Abhusten in der Nacht den Schlaf beeinträchtigen. Während die Evidenzlage beider Wirkstoffe nach der S3-Leitlinie bei akutem Husten als nicht überzeugend gilt, ist in der S2k-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie die Rede von »akzeptablen« Studien zu Ambroxol, die »eine Verkürzung der Dauer und/oder die Senkung der Intensität des Hustens bei der akuten Bronchitis belegen.«

Gleiches gilt laut S2k-Leitlinie für das Antitussivum Dextromethorphan. Der Wirkstoff könne bei quälendem Reizhusten eingesetzt werden, heißt es. Die S3-Leitlinie stuft den klinischen Stellenwert bei derzeitiger Studienlage als unklar ein. In jedem Fall ist Alkoholkonsum während der Einnahme zu meiden. Ferner sind Kontraindikationen wie Asthma bronchiale und Wechselwirkungen durch die schwach serotonerge Wirkung sowie die Metabolisierung über CYP2D6 zu berücksichtigen. Es besteht sowohl Missbrauchs- als auch Abhängigkeitspotenzial. Auch Pentoxyverin und Dropropizin kommen als Antitussiva zum Einsatz.

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