| Brigitte M. Gensthaler |
| 25.07.2024 07:00 Uhr |
Für den besten Master-Abschluss in Pharmaceutical Sciences 2024 zeichnete Apotheker Dr. Thomas Profitlich, Leiter der Formulation Technology bei Daiichi Sankyo Europe, Nadine Baumeister mit dem Daiichi-Sankyo-Masterpreis aus. Die global agierende Firma unterstütze gerne junge Forscherinnen und Forscher, sagte Profitlich und verwies auf 125 Jahre wissenschaftliche Expertise des Unternehmens. Es sei auf Expansionskurs und stelle am Standort Pfaffenhofen immer neue Mitarbeitende ein.
Verleihung des Daiichi Sankyo-Master-Preises 2024: Dr. Thomas Profitlich, Nadine Baumeister und Professor Dr. Franz Paintner / Foto: LMU/Fabian Schmid
Bei der Abschlussfeier wurde zudem die beste Promotionsarbeit des Departments gewürdigt. Dr. Martin Bultmann, Direktor Process Engineering Science bei AbbVie Deutschland, gratulierte allen Absolventen zu ihren Leistungen: »Behalten Sie sich Ihre Neugierde und wenden Sie das Erlernte optimal an.« Er überreichte den AbbVie-Promotionspreis an Dr. Domizia Baldassi. Die Forscherin optimierte Formulierungen zur pulmonalen Applikation von siRNA und überprüfte die pulmonale Freisetzung mit dem Ziel der Behandlung von Lungeninfektionen und von chronischen Entzündungsreaktionen wie Asthma.
Verleihung des AbbVie-Promotionspreises (von links): Professor Dr. Ivan Huc, Dr. Domizia Baldassi und Dr. Martin Bultmann / Foto: LMU/Fabian Schmid
Im Festvortrag entführte Professor Dr. Michael Kiehn von der Universität Wien und Leiter des dortigen Botanischen Gartens das Auditorium in ein »Paradies für Botaniker«. Mit fantastischen Fotos berichtete er über seine jahrzehntelange Forschungsarbeit auf Hawaiis Inseln. Hawaii wurde 1959 der 50. Staat der USA.
Was faszinierte ihn so sehr an den Hawaii-Inseln? Diese seien vulkanisch entstanden aus einem Hotspot und nie in Kontakt mit Festland gewesen; sie seien sehr unterschiedlich alt, aber geologisch jung, informierte Kiehn. Wie unterschiedlich die Lebens- und Umweltbedingungen auf engem Raum sind, demonstrierte er anhand vieler Aufnahmen. Man könne der Lava beim Fließen zuschauen und »in den Ritzen entsteht neues Leben«. Aus etwa 270 Arten überhaupt seien 1200 indigene und 1000 endemische Arten entstanden.
Kiehn berichtete über seine Studien an Pflanzen im Feld und in Laboren, über Organismen, die perfekt angepasst sind an die Lebensverhältnisse, über eine hohe genetische Diversität in einer einzigen Frucht und neu entdeckte Arten. »Viele Pflanzen haben unerwartete Eigenschaften und verhalten sich ungewöhnlich. Mit diesen Erkenntnissen können wir die Ausbreitungsgeschichte der Pflanzen, die Evolution und deren Mechanismen besser verstehen. Und wir verstehen besser, wie die Arten erhalten werden können.«
Das Auditorium würdigte den lebendigen Vortrag mit viel Applaus. Kiehn sei weltweit einer der besten Kenner der Botanik Hawaiis, resümierte Professor Dr. Gerhard Winter. Ihn verbinde eine jahrzehntelange Freundschaft mit Kiehn, verriet der Technologe. Winter gab den Studierenden drei Empfehlungen mit: Freundschaften pflegen, Förderung einfordern und selbst andere Menschen fördern sowie den Beruf mit Leidenschaft und Passion verfolgen.