Securpharm: Apotheker bekommen mehr Auskunft zu Alarmen |
Jennifer Evans |
26.11.2020 09:00 Uhr |
Einsehen können Apotheker in der GUI auch den Fehlercode. Insgesamt gibt es in Deutschland zehn verschiedene davon, darunter fällt etwa »Seriennummer unbekannt« oder »doppelter Ausbuchungsversuch«. Darüber hinaus lässt sich auf der Oberfläche ablesen, welcher Anfragetyp hinter einem Alarm steckt, sprich: welcher Vorgang den Fehler eigentlich ausgelöst hat. Zu dieser sogenannten Aktionsart gehört etwa der Hinweis auf Diebstahl, Rückbuchung, Muster oder Export. Das hilft dem Apotheker dabei, den Alarm besser einordnen zu können.
In diesem Zusammenhang weist die ABDA auf die Unterscheidung zwischen Alarmstatus und Packungsstatus hin. Während der erste Auskunft darüber gibt, ob ein Alarm auf einen Fälschungsverdachtsfall hindeutet oder es sich um einen Fehlalarm handelt, bestimmt der zweite die Abgabefähigkeit eines Produkts. Lautet der Packungsstatus »aktiv«, kann das Präparat bedenkenlos an den Patienten abgegeben werden, falls nichts anderes dagegenspricht.
Im Alarm-Monitoring sind immer die Alarme der vergangenen drei Monate sichtbar. Verschiedene Such- und Filterfunktionen auf der GUI-Maske dienen dazu, bestimmte Alarme gezielt auffinden zu können. Es gibt beispielsweise die Möglichkeit, sie nach Datum, PZN, Fehlercode, Pharmaunternehmen oder Produktname zu sortieren. Oder der Apotheker lässt sich Alarm-Zeitpunkt, -status oder die Alarm-ID anzeigen.
Bei welchem Alarmstatus und zu welchem Zeitpunkt behördliche Meldepflichten bestehen, hat die ABDA in ihren FAQs auf der GUI-Oberfläche zusammengestellt. Grundsätzlich gilt: Deutet neben dem negativen Verifikationsergebnis nichts weiter auf eine gefälschte Packung hin, erlaubt der Gesetzgeber, zunächst die interne Securpharm-Untersuchung abzuwarten. In allen anderen Fällen müssten die Behörden und die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) unmittelbar informiert werden, betont die ABDA.
Foto: ABDA