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Große Studie

Schnellere Genesung von Covid-19 dank Molnupiravir

In einer Studie mit mehr als 25.000 geimpften Teilnehmern konnte das Covid-19-Mittel Molnupiravir (Lagevrio®) zwar nicht die Sterberate und die Zahl der Hospitalisierungen bei Hochrisiko-Patienten senken, aber die Genesung beschleunigen.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 23.12.2022  09:00 Uhr

Ältere Studien hatten nahe gelegt, dass Molnupiravir (Lagevrio®) bei Patienten mit mildem bis moderatem Covid-19 das Risiko für eine Krankenhauseinweisung aufgrund der SARS-CoV-2-Infektion senken kann. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt das Medikament daher Coronainfizierten mit hohem Risiko für einen schweren Verlauf. Allerdings stammen diese Daten noch aus der Zeit, als viele Menschen noch nicht (vollständig) gegen Covid-19 geimpft waren und es die Omikron-Variante noch nicht gab.

Nun wurde die Schutzwirkung von Molnupiravir in einer randomisierten, kontrollierten Studie mit mehr als 25.000 größtenteils geimpften Probanden in Großbritannien überprüft. Die Ergebnisse der PANORAMIC-Studie wurden jetzt im Fachjournal »The Lancet« veröffentlicht.

Die Teilnehmenden waren im Schnitt 57 Jahre alt und hatten aufgrund ihres Alters oder einer Grunderkrankung ein erhöhtes Risiko, schweres Covid-19 zu entwickeln oder daran zu versterben. Es lag eine nachgewiesene Coronainfektion vor und die Behandlung wurde spätestens fünf Tage nach Auftreten der ersten Symptome begonnen. Etwas weniger als die Hälfte der Teilnehmenden erhielt zweimal täglich 800 mg Molnupiravir über fünf Tage im heimischen Setting zusätzlich zur Standardbehandlung. Die Vergleichsgruppe erhielt nur die Standardbehandlung (kein Placebo). Die Daten wurden zwischen Dezember 2021 und April 2022, dem Höhepunkt der Omikron-Welle, im Vereinigten Königreich erfasst.

Genesung um 4,2 Tage schneller

Die Zahl der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle aufgrund von Covid-19 konnte durch die Gabe von Molnupiravir zwar nicht gesenkt werden: Unter Molnupiravir kam es zu 105 Hospitalisierungen und Todesfällen versus 98 in der Vergleichsgruppe, was beides einer Rate von 0,8 Prozent entspricht. Die Patienten in der Verumgruppe erholten sich jedoch im Schnitt um 4,2 Tage schneller als die Kontrollen (durchschnittliche Krankheitsdauer neun versus 15 Tage), schreibt die Studiengruppe.

Damit verfehlte die Studie zwar ihren primären Endpunkt. Das Ergebnis deute aber darauf hin, dass Molnupiravir bei der Behandlung von Covid-19-Patienten »andere Vorteile haben könnte, etwa eine schnellere Genesung und eine geringere Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten«, resümiert Hauptautor Professor Dr. Chris Butler von der Universität Oxford. In Zeiten hoher Krankheitslast könne das Gesundheitssystem dadurch entlastet werden.

Nach Angaben der Autoren kostet eine siebentägige Behandlung mit Molnupiravir in Großbritannien umgerechnet 655 Euro gegenüber 469 Euro für eine fünftägige Behandlung mit Nirmatrelvir/Ritonavir (Paxlovid™). Weitere gesundheitliche und wirtschaftliche Analysen mit der Kohorte laufen. Die Teilnehmer würden weiterhin beobachtet, um die Auswirkungen der Covid-19-Behandlung mit Molnupiravir auf längerfristige Symptome zu ermitteln.

»Die Studie zeigte, dass die zusätzliche Gabe von Molnupiravir zur üblichen Behandlung zu einer schnelleren Genesung und zu einer Verringerung des Virusnachweises und der Viruslast (in einer Teilauswertung) führte«, ergänzt Professor Dr. Michael Kidd vom australischen Gesundheitsministerium, der nicht an der Studie beteiligt war, in einem begleitenden Kommentar.

»Die verkürzte und anhaltende Symptomreduzierung könnte zusammen mit den Auswirkungen auf die virale Clearance in Hochrisikosituationen wie Pflegeheimen ein wichtiger Faktor sein, um die Ausbreitung der Infektion unter Hochrisikopersonen zu minimieren. Molnupiravir könnte auch für die Gesundheitssysteme von Vorteil sein, insbesondere bei einem Ansturm, da das Gesundheitspersonal möglicherweise früher wieder sicher an seinen Arbeitsplatz zurückkehren kann.«

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