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Corona-Krise

Schmerzpatienten massiv unterversorgt

Einen »Schutzschirm für Schmerzpatienten« fordert die Deutsche Schmerzgesellschaft anlässlich des heutigen Aktionstags gegen den Schmerz. Die Experten beklagen eine massive Unterversorgung der Patienten in der Coronavirus-Pandemie. Jeder dritte Patient kam schlechter an verschreibungspflichtige Analgetika.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 02.06.2020  15:22 Uhr

»Schmerzbehandlung ist ein Menschenrecht und die Patienten dürfen nicht allein gelassen werden«, betonte Professor Dr. Claudia Sommer, Präsidentin der Deutschen Schmerzgesellschaft, heute bei einer Online-Pressekonferenz. »Doch die Versorgung unserer Patienten war in den letzten Wochen mangelhaft.« Seit mehr als zwei Monaten fänden notwendige Therapien nicht mehr statt. Viele Patienten seien sehr verunsichert und kämen nicht in die Kliniken aus Angst vor Ansteckung. Auch Selbsthilfegruppen dürften sich nicht mehr treffen. »Die Ausgangsbeschränkungen waren und sind für Menschen mit Schmerzen ein besonderes Problem.« Die Ärztin forderte, Schmerzbehandlungen und Therapieprogramme rasch wieder hochzufahren.

»Schon vor der Krise war die Versorgung schlecht und jetzt ist quasi ein Behandlungsstau entstanden«, beklagte Heike Norda, erste Vorsitzende der Unabhängigen Vereinigung aktiver Schmerzpatienten in Deutschland (SchmerzLOS e.V.). Es gebe nur etwa 1000 niedergelassene Schmerztherapeuten in Deutschland und jeder dürfe nur 300 Patienten im Quartal behandeln. »Aber es gibt in Deutschland 2,2 Millionen schwer Betroffene, die auch psychisch belastet sind.« Daher hätten Patienten schon vor der Pandemie sehr lange Wartezeiten für eine Behandlung beim Experten in Kauf nehmen müssen.

Mehr Schmerzen in der Corona-Zeit

Welche Einschränkungen haben Patienten aktuell erlebt? Norda stellte eine Umfrage vor, in der Antworten von 61 überwiegend hoch chronifizierten Schmerzpatienten ausgewertet wurden. »Etwa 60 Prozent hatten mehr Schmerzen in der Corona-Zeit. Sie berichteten zum Beispiel von einem Anstieg um zwei Punkte, aber auch über Sprünge auf der Schmerzskala.« Das schränke im Alltag massiv ein und gefährde oder verhindere die Arbeitsfähigkeit.

56 Prozent berichteten über Einschränkungen in der medizinischen Therapie, 33 Prozent über Einschränkungen bei der Arzneimittelverordnung durch den Arzt. Allerdings sei unklar, ob Patienten nicht zum Arzt gingen oder warum das Verordnungsproblem aufgetreten sei, ergänzte Norda. Immerhin jeder Fünfte hatten mangelnde Verfügbarkeit von Medikamenten in der Apotheke erlebt. 26 Prozent berichteten über Einschränkungen bei anderen Therapien, zum Beispiel Physiotherapie oder Rehasport, 16 Prozent bei psychologischen Therapien.

»Wir fordern mehr Telefon- und Videosprechstunden von Therapeuten für Schmerzpatienten, Genehmigungen für Rehasport in Kleingruppen ohne Mindestabstand und eine befristete Ausnahmegenehmigung für die ambulante und (teil-)stationäre Behandlung von Menschen mit chronischen Schmerzen oberhalb der genehmigten Fallzahl.«

Langfristig sei eine bessere Qualifizierung der Hausärzte für die Schmerztherapie nötig, so die Patientenvertreterin. Schmerzpatienten und ihre Bedürfnisse müssten ernstgenommen werden, auch von Politikern. »Wir erwarten verstärkte Anstrengungen für unbürokratische Lösungen.« Ein Schutzschirm für Schmerzpatienten sei jetzt ganz besonders nötig.

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