Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Schuppenflechte

Schieflage in der Therapie

Deutschland ist weltweit Vorbild bei der medizinischen Versorgung von Psoriasis-Patienten. Trotzdem gibt es noch viel zu tun. Das zeigte die Pressekonferenz anlässlich des Welt-Psoriasistages 2018, der am 29.Oktober stattfindet.
AutorKontaktChristiane Berg
Datum 29.10.2018  13:50 Uhr

»Als genetisch-determinierte, chronisch-rezidivierende Hauterkrankung, die mit der Ausbildung erythematosquamöser Plaques einhergeht, wird die Psoriasis vulgaris von vielfältigen individuellen Faktoren beeinflusst. Ein professionelles Krankheitsmanagement ist unumgänglich«, hob Professor Dr. Ulrich Mrowietz, Leiter des Psoriasis-Zentrums an der Hautklinik des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel, hervor.

Mrowietz betonte, dass etwa 70 Prozent der Patienten von einer leichten Schuppenflechte mit begrenztem Befall der Haut bis zu maximal 10 Prozent der Körperoberfläche betroffen sind. »Etwa 30 Prozent der Patienten leiden unter einem mittelschweren bis schweren Verlauf. Von einer Psoriasis-Arthritis berichten etwa 20 Prozent aller Psoriasis-Patienten«, so der Dermatologe.

Nicht zu unterschätzen seien Co-Morbiditäten, die von Inflammationen der Gefäße, Insulinresistenz und Übergewicht bis hin zu Angststörungen und Depressionen sowie Atherosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall reichen können. »Die mittelschwere bis schwere Psoriasis zählt somit in den Formenkreis der Systemerkrankungen und muss als solche auch behandelt werden«, sagte der Mediziner.

Große Versorgungslücken

»Die Therapie der Psoriasis wird immer individueller und somit zunehmend zu einer Sache der ärztlichen Kunst und Erfahrung«. Der Referent machte deutlich, dass die leichte Psoriasis zumeist äußerlich unter Einsatz topischer Therapiestandards wie Corticoiden (Klasse II-IV) beziehungsweise der fixen Corticoid/Calcipotriol-Kombination behandelt wird, wobei für letztere eine neue Formulierung als Sprühschaum mit verbesserter Wirkung existiert. Bei mittelschweren bis schweren Verlaufsformen könnten systemisch konventionelle Erstlinientherapeutika wie Acitretin, Ciclosporin, Fumarsäureester oder Methotrexat erforderlich werden. Bleibt der Behandlungserfolg hier aus, sei oftmals die systemische »biologische« Erstlinientherapie mit einem Antikörper wie Adalimumab, Brodalumab, Certolizumab, Guselkumab, Ixekizumab oder Secukinumab angezeigt. Alternativ stünden derzeit biologische Second-line-Therapeutika wie Apremilast, Etanercept, Infliximab und Ustekinumab zur Verfügung.

»Trotz aller auf dem Gebiet der Psoriasis-Therapie erzielten Fortschritte sind in der Versorgung immer noch viele Hürden zu überwinden«, unterstrich Professor Dr. Matthias Augustin von der Uniklinik Hamburg-Eppendorf. So mache die leitliniengerechte Psoriasis-Therapie und das wachsende Spektrum an Biologika beziehungsweise Biosimilars mit unterschiedlichen Wirkmechanismen entsprechende Kenntnisse der behandelnden Ärzte notwendig, die jedoch längst nicht immer vorhanden seien. »Spezialisierte Dermatologen erhalten zudem trotz ihres Mehraufwandes oftmals keine faire Vergütung«, ergänzte er. Augustin beschrieb die bundesweiten Gradienten in der Versorgungsqualität als »unakzeptabel hoch«. Insgesamt erhalte nur etwa die Hälfte der Patienten mit schwerer Psoriasis eine leitliniengerechte Behandlung.

Die »erhebliche Schieflage in der Psoriasis-Therapie« kritisierte auch der Geschäftsführer des Deutschen Psoriasisbundes (DPB), Hans-Detlev Kunz aus Hamburg. »Was den DPB zusätzlich umtreibt, sind die finanziellen Aufwendungen und hohen privaten monatlichen Fixkosten von Betroffenen für Cremes, Salben und Shampoos zur Basispflege«, konstatierte er. »Auf- oder Zuzahlungen für die verschriebenen Therapieoptionen in der Apotheke belasten die Psoriasis-Patienten zusätzlich.«

Foto: Fotolia/Michail Petrov

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa