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Möglicher Zusammenhang

SARS-CoV-2 und das Kawasaki-Syndrom bei Kindern

In einigen Ländern warnen Mediziner jetzt davor, dass das neue Coronavirus bei Kindern möglicherweise eine seltene, potenziell lebensbedrohliche Gefäßentzündung auslöst, das sogenannte Kawasaki-Syndrom.
Sven Siebenand
30.04.2020  12:20 Uhr

Alarmzeichen aus Großbritannien,

Zurück zum Kawasaki-Syndrom: In Großbritannien hat der Nationale Gesundheitsdienst NHS eine Warnung verschickt, dass in den vergangenen drei Wochen die Zahl von Kindern mit einer Multisystem-Entzündung, die einer intensivmedizinischen Versorgung bedurfte, gestiegen ist. Es bestehe die wachsende Sorge, dass ein SARS-CoV-2-assoziiertes Entzündungssyndrom bei den Kindern auftritt oder dass ein anderer, noch nicht identifizierter, infektiöser Erreger mit diesen Fällen in Verbindung gebracht werden könnte. Auch der britische Gesundheitsminister Matt Hancock äußerte gegenüber der Presse seine Besorgnis, dass die Fälle im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus stehen könnten.

Auch aus Spanien und Italien gibt es Warnungen. So schrieb Professor Dr. Angelo Ravelli von der pädiatrischen Klinik und Forschungseinrichtung Gaslini in Genua über die italienische Gesellschaft für Pädiatrie am 24. April seine Kollegen an. Er berichtet davon, dass in den letzten Wochen eine Zunahme der Fälle von Kindern mit Kawasaki-Syndrom zu registrieren war, insbesondere in den am stärksten von Covid-19 betroffenen Gebieten des Landes. Ravelli schreibt, dass es erstmal noch unklar ist, ob SARS-CoV-2 direkt an der Entwicklung beteiligt ist. Auch eine Sekundärinfektion sei möglich. Von einem zufälligen Geschehen geht der Arzt aber nicht aus und er hält einen Zusammenhang mit der aktuellen Pandemie  für naheliegend.

Der spanische Verband für Pädiatrie, die Asociación Española de Pediatría (AEP), informierte am 28. April über seltene Schockfälle bei Kindern. Das Krankheitsbild sei anfangs durch Fieber, Erbrechen oder möglicherweise nur durch Bauchschmerzen, Hautausschlag, rote Augen und schlechten Allgemeinzustand gekennzeichnet. Man kenne die Ursache noch nicht. Auch die AEP bringt bakterielle Infektionen ins Spiel, die sich als Sekundärinfektion auf die Viruserkrankung entwickeln könnten.

Natürlich stellt sich auch die Frage, ob es auch in Deutschland ähnliche Beobachtungen gibt. Auf Nachfrage der PZ bei der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin antwortet Professor Dr. Reinhard Berner, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden: »In einem Survey der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie zu hospitalisierten Kindern mit Covid-19 an deutschen Kinderkliniken, der seit dem 18. März läuft, wurde bisher von drei Kindern mit vergleichbaren Krankheitsbildern berichtet. Detaillierte Daten mit weiteren Informationen zu diesen Fällen liegen derzeit nicht vor.« Aktuell (Stand: 17. Kalenderwoche) beteiligen sich laut Berner an der Erhebung  61 Kliniken mit insgesamt 114 Kindern, von denen 12 Prozent eine intensivmedizinische Behandlung benötigen. »Wir werden die Entwicklung in Bezug auf dieses Krankheitsbild und das Auftreten schwerer Erkrankungen im Kindesalter weiter sehr engmaschig und hellhörig beobachten und die teilnehmenden Kliniken in einem Alert darauf gesondert aufmerksam machen«,  kündigt der Mediziner an.

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