SARS-CoV-2-Infektionen bei Immunsupprimierten |
Theo Dingermann |
30.01.2024 09:00 Uhr |
Die Arbeit unterstreicht, dass die Konsequenzen einer Immunsuppression hinsichtlich der Fähigkeit, SARS-CoV-2 zu eliminieren, differenziert betrachtet werden müssen. Denn Immunschwächen präsentieren sich in einem breiten Spektrum. Somit ist von einer Risikohierarchie sowohl hinsichtlich einer verzögerten SARS-CoV-2-RNA-Clearance als auch der Gefahr einer viralen Evolution bei einem betroffenen Patienten auszugehen. Aus pharmazeutischer Sicht ist bemerkenswert, dass eine Autoimmunkrankheit, die beispielsweise mit Antitumor-Nekrose-Faktor behandelt wird, kaum zu einer verzögerten Virus-Clearance führt.
Ferner unterstreicht die Studie die Bedeutung von Booster-Impfungen gerade auch für immunsupprimierte Patienten. Zwar liegen die nAb-Titer sowohl gegen das Wildtyp-Virus als auch gegen die Virusvariante bei den schwer immungeschwächten Patienten nur bei 10 bis 20 Prozent im Vergleich zu nicht immunsupprimierten Personen. Allerdings zeigte sich auch, dass jede zusätzliche Impfdosis mit einem etwa 1,5-fachen Anstieg der Antikörper-Titer in der gesamten Kohorte resultiert, weshalb diesen Patienten dringend zu raten ist, sich an die Impfempfehlungen zu halten.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.