| Cornelia Dölger |
| 08.12.2025 15:00 Uhr |
Patienten außerhalb Öffnungszeiten mit Arzneimitteln beliefern – das haben zwei Rettungssanitäter aus Sachsen mit ihrem »Notmedic Medikamenten-Lieferdienst« vor. / © Imago/Bihlmayerfotografie
Einsatzzeit der Rettungssanitäter Lia-Chiara Daum und Max Buschmann ist demnach vor allem das Wochenende. Der Plan: Von Freitag, 18 Uhr, bis Montag, 6 Uhr, liefern sie als »Notmedic Medikamenten-Lieferdienst« Arzneimittel aus. Über die kommenden Feiertage und den Jahreswechsel möchten die beiden mit sechs weiteren Helfern sogar länger am Stück im Dienst sein − von Freitag, 19. Dezember, 18 Uhr, bis Montag, 5. Januar, 6 Uhr.
Dass es einen Bedarf für ein solches Angebot gebe, habe sie vor allem während ihrer Arbeit für den Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst festgestellt, so Daum zur LVZ. Menschen mit gesundheitlichen Problem, die kein akuter Notfall sind, können diesen Dienst der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Sachsen nutzen. Vorteil sind die längeren Öffnungszeiten. In diesen Diensten, so berichtet Daum, würden drei, vier Rezepte ausgestellt – die am Ende logistische Probleme nach sich zögen.
Denn außerhalb der Öffnungszeiten von Apotheken müssten Patientinnen und Patienten die Rezepte in einer Notdienst-Apotheke einlösen. Und hier wollen Daum und Buschmann eingreifen. Sie planen demnach einen reinen »Notlieferdienst ohne eigenes Lager«. Bedient werden sollen demnach Privatpersonen, aber auch Heime und Kliniken.
Die Idee ist, dass Patientinnen und Patienten die benötigten Medikamente bei ihnen bestellen und das Team diese dann im Auftrag der Patienten bei der nächstgelegenen Notdienstapotheken abholt zu den Patienten nach Hause liefert. »Wir liefern rezeptfreie Medikamente direkt aus der Apotheke an den Bestellort und übernehmen bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln vorab die Abholung des Rezepts oder die Einlösung des E-Rezepts«, so Rettungssanitäterin Daum zur LVZ.
Betäubungsmittel würden in der Apotheke verplombt und erst beim Kunden wieder entnommen. Es werde immer die zum Kunden nächstgelegene Notdienstapotheke angefahren. Man wolle mit dem Angebot auch »die lokale Apothekenlandschaft stärken«. Zudem könne der »Notmedic Medikamenten-Lieferdienst« sogar Rettungsdienste und Notaufnahmen entlasten, weil er die Patienten davor bewahre, in ihrer Not die 112 zu wählen, um an benötigte Medikamente zu kommen. Die Liefergebühr liegt demnach bei fünf Euro; plus zwei Euro Nachtzuschlag ab Mitternacht.