Sanacorp stellt Dividendenmodell um |
Alexandra Amanatidou |
30.06.2025 09:00 Uhr |
Viele Wunden seien systematischer Art, sagte Neuss mit Blick auf das Skonti-Urteil und den Margendeckel. »Wir müssen davon ausgehen, dass die neue Regierung unsere finanziellen Mittel so schmal wie möglich halten wird.«
»Wir müssen bei uns selbst anfangen«, sagte Neuss und fügte hinzu: »Unabhängig davon, ob die Politik zusätzliche Mittel für das Gesundheitssystem bereitstellt, ist ein internes Effizienz- und Zukunftsprogramm erforderlich.« Dabei wolle das Unternehmen Strukturen und Prozesse hinterfragen, unnötige Komplexität abbauen und noch effizienter werden, etwa durch mehr Digitalisierung und Automatisierung.
»Die Sanacorp eG konnte für ihre Mitglieder im Jahr 2024 ein Ergebnis vor Steuern von 35 Millionen Euro erwirtschaften«, sagte Neuss. Er betonte, dass keine Rückstellungen mehr auf Ebene der operativ tätigen Sanacorp Pharmahandel GmbH gebildet werden, da das komplette Ergebnis durchgereicht wird. »Demzufolge müssen diese Mittel jetzt auf Ebene der Muttergesellschaft thesauriert werden, um für die laufenden Investitionen für das operative Geschäft ausreichend Mittel zur Verfügung zu stellen«, so der Vorstandsvorsitzende.
»Sie stehen im Mittelpunkt unserer Analysen und Planungen«, sagte er mit Blick auf die Apotheken und fügte hinzu: »Wir können unserem genossenschaftlichen Auftrag aber langfristig nur dann nachkommen, wenn wir wirtschaftlich solide aufgestellt sind und bleiben.«
Die Zahl der Mitglieder sei im Jahr 2024 um 114 gesunken, konkret von 7.385 auf 7.271. Diese Entwicklung sei nicht verwunderlich, denn die Anzahl der öffentlichen Apotheken im gleichen Zeitraum um 530 zurückgegangen seien. »Wir haben ein flächendeckendes Apothekensterben, das die Politik bislang sehenden Auges zulässt beziehungsweise zugelassen hat«, so Neuss.
»Unser Umsatzwachstum war jedoch weiterhin deutlich durch das hohe Wachstum bei den Hochpreisartikeln geprägt«, sagte Neuss. »Durch eine wirklich konsequente Ertragsorientierung und Defekte aus dem BGH-Urteil ist es uns trotz aller massiven Kostensteigerungen und unter Berücksichtigung der Kosten für das Zukunftsprogramm gelungen, im Geschäftsjahr 2024 ein Vorsteuerergebnis in der GmbH von 10,9 Millionen Euro zu erreichen.«
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